Lawinen-Experten für Lageberichte am Vorabend

33 Menschen sind 2014 bei Lawinenabgängen in Österreich ums Leben gekommen. Mehr Sicherheit war Hauptthema beim Lawinensymposium am Samstag in Graz. Gefordert wurde, Lageberichte am Vorabend zu veröffentlichen.

Bei dieser Veranstaltung können sich Tourengeher und andere Wintersportbegeisterte über die neuesten Ergebnisse und Entwicklungen im Bereich der Lawinenforschung informieren.

Lagebericht am Vorabend gefordert

Eine zentrale Forderung ist dabei, dass der tägliche Lawinen-Lagebericht künftig Abends herausgegeben wird und somit frühzeitig in eine sichere Routenplanung einfließen kann. Derzeit wird der Lawinen-Lagebericht jeden Morgen von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) herausgegeben. Das sei aber zu spät, meinen die Naturfreunde Österreich. Sie fordern, dass der Bericht bereits am Vorabend veröffentlicht wird.

Für Planung wichtig

„Wenn der Lawinenlagebericht in der Früh herauskommt, sind viele Tourengeher schon unterwegs. Die schauen sich den Lagebericht dann nur halb an. Deswegen wäre unser Wunsch oder unsere Forderung, dass der Lawinenlagebericht am Vorabend schon da ist, weil da viele Infos drinnen stehen, die man braucht, um zu planen“, so Martin Edlinger von den Naturfreunden. In der Schweiz und in Frankreich sei das laut Edlinger bereits umgesetzt. Die Rückmeldungen seien gut.

Typische Gefahrensituationen

Welche Gefahr von Lawinen ausgehen kann, zeigt die Statistik: 33 Menschen starben im vergangenen Winter in Österreich durch Lawinen - mehr dazu in Zahl der Lawinenopfer hat sich verdoppelt. Diese Zahl soll gesenkt werden. Daher haben die europäischen Lawinenwarndienste sechs typische Schnee- und damit mögliche Gefahrensituationen genau beschrieben, die in den Lawinen-Lageberichten aller Länder gleich ausgewiesen werden. Damit sollen Wintersportler rechtzeitig gewarnt werden.

Altschnee und Sachertorte

Die gefährlichste Situation sei Altschnee, erklärte Arnold Studeregger von der ZAMG: „Das muss man sich so vorstellen wie eine Sachertorte. In der Mitte ist eine Marmelade, in unserem Fall eine Schwachschicht und wenn man oben draufsteigt, rutscht die Schwachschicht auf der Marmelade ab. Und diese Situation kann man draußen im Gelände nicht sehen. Nur wenn man ein Schneeprofil macht.“

Weitere typische Lawinensituationen sind Neuschnee, Trieb-, Nass- und Gleitschnee. Zudem gibt es die selbsterklärende Bezeichnung „Günstige Situation“ - eine Schneelage, bei der laut Experten das Risiko am geringsten ist.

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