Schirnhofer-Pleite: Auch Holding in Insolvenz

Nach der Schirnhofer GmbH hat am Donnerstag auch ihre Mutter, die Schirnhofer Familienunternehmen Holding GmbH, Insolvenz angemeldet. Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde für die Holding beantragt.

Schirnhofer

APA/Erwin Scheriau

Schirnhofer ist Österreichs größter in Familienbesitz befindlicher Fleisch- und Wursterzeuger. Gesellschafter sind die Schirnhofer Familien Unternehmen Holding GmbH zu 75 Prozent und die Schirnhofer Vermögensverwaltungs GmbH zu 25 Prozent.

Die Zielpunkt-Pleite riss auch das Unternehmen Schirnhofer mit - mehr dazu in Zielpunkt reißt Schirnhofer mit und in Tag Schirnhofer: „Von Tag zu Tag". Die Überschuldung des oststeirischen Fleischverarbeiters beträgt rund 6,6 Millionen Euro, teilten die Kreditschützer am Donnerstag mit. Auch eine Tochter der Stadt Wien muss um Gelder bangen.

Durch Gegenfinanzierungen verknüpft

Die Holding mit Geschäftsführer Karl Schirnhofer ist zu 75 Prozent an der Schirnhofer GmbH beteiligt und mit der Tochter mehrfach durch Gegenfinanzierungen verknüpft. Diese müssen nun geprüft werden. Konkret geht es um Tochterfirmen der Schirnhofer GmbH, deren Verkaufserlöse an die Holding gingen. Das könnte noch von Insolvenzverwalter Georg Muhri angefochten werden.

Auch Tochter der Stadt Wien involviert

Doch auch der noch zu bestellende Insolvenzverwalter der Holding könnte Zahlungen der vergangenen Monate anfechten. Gelder flossen nicht nur an die Tochter, sondern auch an eine Tochter der Stadt Wien. Diese hatte Anleihen gezeichnet und soll im vergangenen Halbjahr etwa 4 Millionen Euro daraus geschöpft haben, berichtete der „Kurier“ (Donnerstag-Ausgabe). Eine Million Euro soll das öffentliche Unternehmen noch erwarten. Doch die schon geleisteten Zahlungen an die Anleihegläubigerin in Wien könnten noch rückgefordert werden, bestätigte Georg Ebner vom KSV1870 den Zeitungsbericht.

Quote von 20 Prozent

Die Holding - sie beschäftigte keine Mitarbeiter - weist Passiva in der Höhe von rund 6,9 Mio. Euro auf, denen Aktiva von knapp 0,3 Mio. Euro gegenüber stehen. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten.

Die Fortführung des Betriebs der Schirnhofer GmbH ist von der Insolvenz der Holding nicht betroffen. Bei dem bereits seit mehr als einer Woche laufenden Verfahren ist für den 17. Dezember die erste Gläubigerversammlung geplant, am 28. Jänner findet die Prüfungstagsatzung statt.

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