Feuerwehr kämpft mit Nachwuchsproblemen

Die steirischen Feuerwehren haben rund 50.000 Mitglieder. Vor allem im ländlichen Bereich wird es aber immer schwieriger, ausreichend Feuerwehrleute zu finden, hieß es am Mittwoch bei der Einsatzbilanz des Landesfeuerwehrverbandes.

Ohne die tausenden Freiwilligen wäre die Feuerwehr nicht möglich - darauf wiesen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und sein Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) beim Neujahrsempfang der Feuerwehr am Mittwoch hin.

Rekrutierung wird immer schwieriger

Doch gerade im ländlichen Bereich wird die Rekrutierung neuer Feuerwehrleute immer schwieriger, sagte Landesfeuerwehrkommandant Albert Kern: „Das ist unsere große Herausforderung - die demografische Entwicklung, die Landflucht. Die jungen Leute ziehen weg, und dann ist es schwierig, sie wieder für die Feuerwehr zu rekrutieren.“

Bonussystem für Arbeitgeber

Für berufstätige Mitglieder der Feuerwehr steht die freiwillige Arbeit bei der Organisation häufig im Konflikt mit ihrem Job. Hier spricht sich Kern für ein Bonussystem für Arbeitgeber aus: „Das wäre ein wichtiger Schritt, dass wir den Arbeitgebern - ob in der Öffentlichkeit, ob Private, ob Industrie - Unterstützung bieten - die leisten nämlich sehr viel, indem sie die Leute weglassen.“

Mit einem solchen System wäre die Planung für die Feuerwehr einfacher, und auch das Durchhaltevermögen der Feuerwehrleute wäre laut Kern besser. Kern, der auch Präsident des Bundesfeuerwehrverbandes ist, sieht hier die Politik gefordert.

Über 48.000 Einsätze

Die steirischen Feuerwehren leisteten im vergangenen Jahr mehr als 48.000 Einsätze und retteten dabei 1.086 Menschen. Neben den Einsätzen mussten die Feuerwehrmitglieder Aus- und Weiterbildungen, Übungen und Veranstaltungen organisieren und absolvieren. Insgesamt seien damit steiermarkweit im Vorjahr mehr als 5,4 Millionen Einsatz- und Arbeitsstunden geleistet worden.

Auch für die Grazer Berufsfeuerwehr war das Einsatzjahr 2015 ein arbeitsreiches: Zwar wurden 2015 weniger Einsätze als in den Jahren davor verzeichnet, dennoch mussten knapp 500 Menschen gerettet werden - mehr dazu in Arbeitsreiches Jahr für Grazer Feuerwehr.

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