Niedriger Spritpreis - spürbar mehr Geld im Börsl

Der Ölpreis sinkt, und die Konsumenten freut’s: Sprit und Heizöl sind derzeit so billig wie schon seit Jahren nicht mehr. Eine durchschnittliche Familie erspart sich aufgrund der niedrigen Preise bis zu 3.000 Euro pro Jahr.

Vor einem Jahr bezahlte man für einen Liter Diesel 1,10 Euro, am Montag kostet der Liter Diesel an vielen steirischen Tankstellen nur 87 Cent. Auch das Heizöl ist derzeit günstig wie schon lange nicht mehr: Ein 3.000-Liter-Tank kostet momentan 1.590 Euro und ist so gegenüber dem Vorjahr um 450 Euro billiger.

Tankstelle Sprit Treibstoff

ORF.at/Roland Winkler

Eine durchschnittliche Familie kann sich derzeit bis zu 3.000 Euro ersparen

Die Nachfrage nach Heizöl sei deshalb groß, sagt der Obmann des Fachverbands Energiehandel, Jürgen Roth: Normalerweise lagern die Kunden ein, wenn die Heizsaison zu Ende sei, jetzt werde der Tank aufgefüllt, um den günstigen Preis auszunutzen.

Bis zu 3.000 Euro Ersparnis

Man könne sich aufgrund des niedrigen Sprit- und Heizölpreises viel ersparen, so Jürgen Roth: „Wenn man das umrechnet, und man hat einen Durchschnittshaushalt von 1,5 Pkws und verfügt noch über eine Ölheizung, reden wir hier pro Jahr von Ersparnissen von 2.000 bis 3.000 Euro.“

Ein Fass Rohöl kostet derzeit nur 30 Dollar. Einerseits liegt das laut Roth daran, dass es immer bessere Technologien gibt, um immer mehr Öl zu fördern, und andererseits ist das Angebot derzeit größer als die Nachfrage. Das wird sich aufgrund der Aufhebung der Iran-Sanktionen - mehr dazu in Wirtschaftssanktionen aufgehoben (news.ORF.at) - kurzfristig auch nicht ändern - im Gegenteil: Roth rechnet damit, dass die Preise noch etwas sinken. „Meine persönliche Meinung ist, dass der Markt noch ein bisschen nach unten treiben wird, aber sich dann innerhalb von 24 Monaten ein wenig stabilisieren wird.“

ÖAMTC: Noch deutlicher Spielraum

2016 sollte Heizen und Tanken noch günstig bleiben, wenngleich es noch nicht günstig genug ist, so Hans-Peter Auer vom ÖAMTC: „Seit Jahresbeginn ist das Öl um knapp 20 Prozent günstiger und billiger geworden, das Tanken aber - wenn man es vergleicht - nur um rund drei Prozent. Da sehen wir schon noch einen deutlichen Spielraum, der zugunsten der Konsumenten auslegbar ist.“ Preiserhöhungen würde der Konsument dagegen sofort spüren, sagt Auer.

Was Industrie und Autofahrer freut, wird zunehmend aber auch zu einer ernsten Gefahr: Der niedrige Ölpreis bedroht die Stabilität mehrerer Staaten - und er ist für die Klimapolitik ein zweischneidiges Schwert - mehr dazu in Das doppelte Risiko (news.ORF.at).