Spielfelder Grenzsystem auf dem Weg zur Routine

In Spielfeld wird das Grenzmanagement-System mittlerweile zur Routine. Auch am Samstag kamen wieder rund 1.000 Kinder, Frauen und Männer an. Der Großteil reiste nach nicht einmal einer Stunde Aufenthalt an der Grenze weiter.

Am Freitag durchliefen zum ersten Mal rund 1.000 Flüchtlinge an einem Tag das neue Grenzmanagementsystem in Spielfeld - mehr dazu in Spielfeld: Rund 1.000 Flüchtlinge eingetroffen. Am Samstag folgten wieder rund 1.000 Menschen.

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„System funktioniert“

„Die Testphase konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Die Erkenntnisse aus der Testphase sind in den Echtbetrieb eingeflossen und nach jetzigem Stand funktioniert das System so, wie es geplant wurde. Natürlich gibt es in dieser dynamischen Lage hier Kleinigkeiten, aber grundsätzlich, was Infrastruktur, Technik und Abläufe betrifft, funktioniert das System“, sagte Siegfried Semlitsch von der Polizei-Einsatzleitung.

„Überwiegend aus Kriegsgebieten“

Vorwiegend würden Flüchtlinge aus Krieggebieten in Spielfeld ankommen und durchgelassen, so Semlitsch. „Die Zahl der Personen, die in Österreich Schutz suchen, ist sehr variabel, bewegt sich im ein- bis zweistelligen Prozentbereich. Das hängt auch davon ab, wieviele Menschen täglich der Einreisekontrolle stellen. Seit das neue Grenzmanagement in Betrieb ist, kann man sagen, dass die Personen überwiegend aus den Kriegsgebieten Syrien, Afghanistan und dem Irak kommen.“

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Weitere Grenzzäune: Mehrere Herausforderungen

Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat am Freitag bestätigt, dass sie die Errichtung weiterer Zäune an Österreichs Südgrenze für möglich hält. Planungen dafür würden „gemäß den Beschlüssen des Asylgipfels“ bereits laufen. Für die Regierung gehe es darum, sich auf mögliche Ausweichrouten der Flüchtlingsbewegung vorzubereiten - mehr dazu in Nach Spielfeld: Regierung erwägt neue Grenzzäune. Dazu sagte Semlitsch: „Wie das anderswo zu handhaben ist, wird man sehen müssen. Herausforderung ist sicher die noch nicht bekannte Anzahl an Fremden, die sich der Einreise stellen werden. Auch ist zu überlegen, wie man sich dem Verhalten unserer Nachbarländer, insbesondere Deutschland, stellen wird.“

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Rotes Kreuz: Weniger zu tun

Das Rote Kreuz ist derzeit nur mit drei Mitarbeitern in Spielfeld. „Es kommen rund 1.000 Flüchtlinge pro Tag an. Sie werden aber auf slowenischer Seite gut versorgt, und deshalb ist für uns momentan weniger zu tun. Hin und wieder gibt es aber medizinische Notfälle, und wir geben Flaschen Wasser aus, das sind dann aber eher Kleinigkeiten“, so Benjamin Gürtl vom Roten Kreuz.

Bauliche Maßnahmen fast beendet

Nur 30 bis 45 Minuten dauert der Aufenthalt in Spielfeld für die Angekommenen, ehe es mit Bussen weiter in Notquartiere oder nach Deutschland geht. Die baulichen Maßnahmen in Spielfeld wurden mittlerweilse fast abgeschlossen - der Vorplatz soll nächste Woche asphaltiert werden.