Pankl kämpft mit niedrigem Ölpreis

Die Ölkrise wirkt sich zunehmend auf steirische Firmen aus: Nachdem bei voestalpine in Kindberg Kurzarbeit angeordnet wurde, ist nun auch die Kapfenberger Firma Pankl betroffen, denn Hubschrauber sind weniger nachgefragt.

Am vergangenen Freitag schickte die voestalpine Tubular in Kindberg 800 von 1.050 Mitarbeiter in die Kurzarbeit: Aufgrund der Ölkrise wurden weltweit viele Bohraktivitäten eingestellt, und damit ging die Auftragslage für nahtlose Stahlrohre für die Ölindustrie zurück - mehr dazu in Kurzarbeit bei voestalpine in Kindberg.

800 Heckrotorwellen pro Jahr

Pankl beschäftigt in Kapfenberg und Kalifornien rund 130 Mitarbeiter, produziert Antriebssysteme- und komponenten für Luftfahrzeuge und Triebwerke. Pro Jahr werden rund 800 Heckrotorwellen für Hubschrauber erzeugt.

Hubschrauber und Ölkrise

Die Ölkrise wirkt sich aber auch auf die Firma Pankl in Kapfenberg aus: Sie ist im Bereich ihrer Luftfahrtsparte betroffen, da die weltweite Nachfrage an Hubschraubern sank. Auf den Ölplattformen gibt es weniger Aktivitäten, und der Großteil der weltweit eingesetzten Hubschrauber ist für die Ölindustrie und den Transport zu den Ölplattformen im Einsatz.

„Auch etwas überraschend“

Wolfgang Plasser von Pankl beziffert denn Rückgang bei den Heck- und Hauptrotorwellen mit 20 Prozent: „Das war für uns auch etwas überraschend. Ein großer Teil dieser großen und teuren Helikopter wird eben für die Offshoreversorgung von den Plattformen verwendet, und da hat es de facto einen kompletten Investitionsstopp im letzten Jahr gegeben, deswegen haben wir da diese Rückgänge verzeichnen müssen. Im heurigen Jahr ist es nach wie vor auf diesem niedrigen Niveau, aber immerhin stabil - es gibt keine weiteren Rückgänge.“

Diversifikation statt Stellenabbau

Trotz der Rückgänge plant Pankl aber keinen Personalabbau, vielmehr konzentriert man sich nun verstärkt auf den Bau von Komponenten für Flächenflugzeuge: „Diversifikation ist das Gebot der Stunde, da muss man halt schauen, dass man Märkte findet, die nicht so stark betroffen sind. Beim Helikoptermarkt haben wir schon so hohe Marktanteile, da können wir gar nicht mehr so stark wachsen, weil wir die Heckrotorwellen de facto für alle westlichen Hersteller machen und der Triebswerksmarkt für die Flächenflugzeuge für uns riesengroß ist“, so Plasser.

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