Krautwaschl sieht Papst-Schreiben positiv

Steiermarks Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl sieht das von Papst Franziskus vorgestellte Lehrschreiben positiv. Der Papst verfasste sein Lehrschreiben „Amoris Laetitia“ (Freude der Liebe) zu den Themen Familie und Sexualität.

Hauptthema ist wie schon in den beiden vorangegangenen Bischofssynoden 2014 und 2015 der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und mit Homosexuellen. Das in neun Kapitel unterteilte, 190 Seiten starke Schreiben lässt immerhin teilweise etwas Raum für Spekulationen, etwa zum Thema Wiederverheiratete - mehr dazu in Papst stellt Schreiben zu Familie und Sexualität vor (religion.ORF.at).

Papst Franziskus

APA/ Tiziana Fabi

Das in neun Kapitel unterteilte, 190 Seiten starke Schreiben wurde in der gesamten Kirche mit Spannung erwartet. Denn es ist Abschluss eines Prozesses, den Papst Franziskus mit einer weltweiten Befragung in den Diözesen begonnen hat. Auch steirische Katholiken waren in der sogenannten Familiensynode miteingebunden.

Auch für Krautwaschl Ermutigung

Bischof Wilhelm Krautwaschl sagte, er sehe in „Amoris Laetitia“ eine große Ermutigung, die ihn positiv bewegt habe. Damit ist Krautwaschl nicht allein - mehr dazu in Bischöfe: Papst-Schreiben „große Ermutigung" (religion.ORF.at). „Es geht darum, mit den Menschen gemeinsam einen Weg zu gehen, von der konkreten Lebenssitutionen ausgehend mit dem Evangelium die Menschen zu begleiten. Das ist schön“, so Krautwaschl.

„Hörender Papst“ und Umsetzung im Leben

Es freue ihn besonders, so Bischof Krautwaschl, dass Papst Franziskus in seinem Schreiben auf die Lebensumstände der Menschen eingehe, und dass er auch auf die Antworten der weltweiten Befragung unter den Christen eingegangen sei. Für den Bischof ist Franziskus ein „hörender Papst“. Krautwaschl sieht sich nun gefordert, den Inhalt des Schreibens mit seinen Leuten ins Leben hinein zu übersetzen. „Bitte verabschiedet Euch nicht von den so unterschiedlichen Situationen, in denen die Menschen heute leben. Jeder und Jede - egal wo die Menschen heute stehen - ist von Gott berufen“, so der Bischof.

„Nicht von oben herab“

Pastoralamtsleiter Karl Veitschegger sagte, der Papst verkünde „nicht von oben herab kirchliche Morallehren, sondern ermutige Seelsorger und Seelsorgerinnen, sich an die Seite der Menschen zu stellen“.

„Nicht die ideale Familie im Mittelpunkt“

Über den Bezug auf konkrete Situationen freute sich Heidi Derler, Vorsitzende des Familienreferats der Diözese Graz-Seckau. „In dem Dokument steht nicht die ideale Familie im Mittelpunkt. Es geht von Situationen aus, wie ich sie als Lehrerin täglich von den Kindern zu hören bekomme oder in meiner Umgebung beobachte. Das macht es sympathisch.“, so Derler.

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