Diskussion um flächendeckende Lkw-Maut
Mehr als die Hälfte der steirischen Landesstraßen befindet sich in einem schlechten Zustand - für die Sanierung fehlt aber das Geld. Ein Problem, dass sich die Steiermark mit allen anderen Bundesländern teilt. Nun wollen Arbeiterkammer und Gewerkschaft die fehlenden Mittel über eine flächendeckende LKW-Maut lukrieren. Und das möglichst rasch, denn ein weiteres Zuwarten, beispielsweise um zehn Jahre, würde die Sanierungskosten mehr als verdoppeln, heißt es mit Verweis auf eine Studie, und zwar von 90.000 auf 220.000 Euro pro Kilometer Landesstraße.
„10.750 neue Jobs schaffen“
Das wäre politisch fahrlässig, sagt der steirische Gewerkschafter Josef Muchitsch - und sieht in der LKW-Maut auch noch andere Vorteile: "Wir gehen davon aus, dass wir 10.750 neue Jobs schaffen können, wenn wir die Straßen in einen Zustand bringen, den sich die Autofahrer auch verdienen. Abgesehen davon ist es nicht nur ein Jobargument sondern auch eines der Verkehrssicherheit und was die Umwelt betrifft: Auf sanierten Straßen haben wir weniger Probleme mit Autos und Reparaturen.
„Zu teuer“ für Wirtschaftskammer
Dass die Landesstraßen saniert werden müssen, steht auch für die steirische Wirtschaftskammer außer Streit. Die Einführung einer flächendeckenden LKW-Maut zur Finanzierung wird aber strikt abgelehnt. Das System würde jährlich mehr als 100 Millionen Euro kosten.
Das sei in Relation zu den erwarteten Einnahmen einfach zu teuer: „Unseren Unterlagen zufolge müsste man ein völlig neues technisches System implementieren, das wäre nicht kompatibel mit dem bestehenden System auf den Autobahnen. Und der Kostenfaktor für die Verwaltung liegt bei rund 15 Prozent und das sehen wir nicht ein“, so Franz Glanz von der Sparte Transport.
Grüne fordern Ausbau des öffentlichen Verkehrs mit
Auch die steirischen Grünen machen die Lkw-Maut am Dienstag mittels dringlicher Anfrage im Landtag zum Thema. Sie fordern, dass die zusätzlichen Einnahmen auch in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs fließen.