Steirische SPÖ verstärkt Druck auf Bundes-SPÖ

Nach dem Debakel bei der Bundespräsidentenwahl am Sonntag wächst der Druck auf die Bundespartei der SPÖ. Immer mehr regionale Funktionäre drängen auf den Rücktritt von Parteichef Faymann und fordern weitere Konsequenzen.

Einer der scharfen SPÖ-internen Kritiker ist der Weizer Bürgermeister Erwin Eggenreich. Die Reaktion auf das Wahldebakel vom Sonntag sei völlig inadäquat, die Bundespartei fahre einen Schlingerkurs und gebe den Menschen ganz einfach keine Orientierung: „Es ist derzeit so, dass die SPÖ keine Antworten gibt auf die großen quälenden Fragen. Die Leute trauen es dem Bundesparteivorsitzenden Faymann und seinen Freunden in Wien nicht mehr zu, darauf eine Antwort zu geben.“

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Das Wahlergebnis vom Sonntag sei für die SPÖ ein Desaster - Konsequenzen müsse es laut Eggenreich jetzt sofort geben: „Das ist wie im Fußball: Irgendwann stellt man den Trainer einmal zur Disposition. Und normalerweise geht dann der Trainer.“

„Komplette Neuausrichtung“ gefordert

Auch der Trofaiacher SPÖ-Bürgermeister Mario Abl drängt unverholen auf ein Ende der Ära Faymann: „Ich denke, es muss auf dieser Ebene eine komplette Neuausrichtung an der Spitze geben.“

Kompromisslos formulieren es SPÖ-Jugendvertreter - Faymann müsse weg: „Wenn er jetzt nicht zur Vernunft kommt, dann wird er die Sozialdemokratie auf die nächsten fünf bis zehn Jahre massiv schädigen“, ist sich Mustafa Durmus von der Jungen Generation SPÖ. Und auch Peter Drechsler von der Sozialistischen Jugend fordert „eine Neuausrichtung der Partei. Wir wollen klare Linien und das muss authentisch verkauft werden mit einer neuen Kandidatin oder einem neuen Kandidaten“.

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Kritik an Reaktion nach Wahldebakel

Wie die Bundes-SPÖ auf das Wahl-Debakel derzeit reagiere, sei falsch: „Man kann sich nicht zurückziehen, den Kopf in den Sand stecken und so tun, wie wenn nichts gewesen wäre. Es braucht inhaltliche Veränderungen, wir müssen uns neu ausrichten und es muss eine breite Diskussion eingeleitet werden“, erklärt Abl.

Das sieht auch der steirische Gewerkschafts-Chef Horst Schachner ähnlich: „Jetzt abzuwarten wäre der Tod der Partei. Ich kann nur eines sagen: Wenn die Bundespartei glaubt, sie braucht jetzt nichts zu machen, ist sie komplett falsch gewickelt. Das wird so nicht mehr funktionieren. Wir sind unglaubwürdig und wir müssen uns so schnell wie möglich etwas einfallen lassen.“

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