Nach Frostschäden: Genug Saatgut vorhanden

Viele Bauern wollen Kürbis und Mais nach den Frostschäden neu aussäen. Saatgut sei ausreichend vorhanden, man könne auf Reserven zurückgreifen, geben Experten Entwarnung. Bis Mitte Mai sollten die Felder neu bestellt sein.

In den vom Wintereinbruch betroffenen Regionen haben am Freitag die Aufräumarbeiten begonnen - mehr dazu in Frost: Aufräumarbeiten angelaufen (29.4.2016) und Soldaten helfen beim Aufräumen nach dem Frost (30.4.2016). Beim Kürbis sind laut jüngsten Erhebungen der Hagelversicherung ca. 3.000 Hektar Anbaufläche vernichtet worden, ebenso groß dürften die Ausfälle beim Mais sein.

Nachfrage nach Saatgut groß

Viele Bauern, die jetzt neu aussäen müssen, stellen sich die Frage, ob es dafür genügend Saatgut gibt. Experten geben hier Entwarnung. Die Nachfrage nach Saatgut sei aufgrund der Frostschäden groß, sagt der Geschäftsführer der Saatzucht Gleisdorf, Johann Posch, aber: „Es gibt noch genügend Ölkürbissaatgut für Landwirte, die ein zweites Mal anbauen können und wollen, und unsere Empfehlung lautet, dass man bis 15. Mai Ölkürbis erfolgreich aussäen kann.“ Die Saatzucht Gleisdorf ist laut Posch das weltweit führende Institut in der Züchtung von Ölkürbissorten.

Sät man später aus, muss man laut Posch mit Ertragseinbußen rechnen, denn der Kürbis braucht eine gewisse Vegetationsperiode. Von der marktführenden Sorte GL Rustikal gebe es noch begrenzt Mengen, aber von den Sorten GL Oskar, GL Maximal und dem Gleisdorfer Ölkürbis sei ausreichend Saatgut vorhanden.

Maiskolben im Maisfeld

fotolia/Marianne Mayer

Bei Mais gibt es laut Experten noch genügend Saatgut

Mehr Produktion für 2017

Der Landwirt zahlt für einen Hektar Saatgut je nach Sorte zwischen 70 und 200 Euro. Die Saatzucht Gleisdorf produziert ohnehin immer mehr Saatgut als jährlich benötigt wird - eine gewisse Übermenge könne deshalb zur Verfügung gestellt werden, so Posch, aber dann seien die Reserven aufgebraucht: „Wir müssen jetzt mehr produzieren, damit wir für das nächste Jahr im Frühjahr 2017 genug Saatgut haben und auch etwas vorrätig haben. Wir werden jetzt mindestens um 20 Prozent mehr anlegen.“ 1.000 Hektar wären geplant gewesen, man werde auf 1.200 erweitern, so Posch.

Anbau derzeit aber schwer möglich

Auch Maisbauern müssen sich laut Johann Posch keine Sorgen machen: „Bei Mais gibt es auch noch genügend Saatgut, da ist unsere Empfehlung so, dass man auch bis zum 10. Mai noch ganz normal säen kann.“ Doch aufgrund der massiven Regenfälle in den letzten Tagen, sei derzeit an einen Anbau nicht zu denken, sagen Experten. Die Landwirte sind gezwungen abzuwarten, obwohl die Zeit drängt. Beim Mais gibt es die Möglichkeit, wenn man später anbaut, auf frühreifere Sorten umzusteigen.

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