Konkreter Fahrplan nach Spätfrost

Nach intensiven Verhandlungen haben sich die Agrarlandesräte aus dem Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark auf konkrete Hilfsmaßnahmen nach dem Spätfrost geeinigt. Der offizielle Beschluss dazu fällt nächste Woche.

Konkret wird es zwei Muster der Entschädigung geben - eine Einkommensentschädigung für die Obstbauern und eine Existenzsicherung für die Weinbauern: „Wenn ein Weinbauer einen etwa 70-prozentigen Einkommensausfall hat, also nur 2.000 Liter erntet, wird er eine Existenzentschädigung bekommen. Und wenn ein Obstbauer einen größeren Schaden hat als 36 Prozent der Normalernte, wird er auch die Entschädigung bekommen. Darauf haben wir uns geeinigt - allerdings jeweils immer um 50 Prozent reduziert, weil ja beide Kulturen auch versicherbar gewesen wären“, so der steirische Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP).

Gelder bereits reserviert

Das Prozedere soll nächste Woche von den Agrarreferenten offiziell in Wien beschlossen werden. Die Gelder dafür sind bekanntlich bereits reserviert - mehr dazu in
Frostschäden: Soforthilfe für Bauern beschlossen (18.5.2016) und in Frost: Weniger Einbußen als befürchtet (26.5.2016). Allein das Land Steiermark stellt für seine Landwirte 50 Millionen Euro zu Verfügung, weitere 50 kommen vom Bund.

Wie viel davon in die Steiermark und an die einzelnen Bauern fließen wird, entscheide sich aber erst nach der jeweiligen Ernte: „Wir müssen die Sachverständigen dann hinausschicken, wenn die Ernte möglich ist. Das ist jetzt bei den Erdbeeren der Fall, dann kommt die Kirsche, dann die Marille, dann der Apfel und zum Schluss der Wein“, so Seitinger.

Lange Erholungszeit nach Spätfrost

Davon unabhängig laufen laut dem Agrarlandesrat schon jetzt die ersten Entschädigungzahlungen für jene Schäden, die dem Obstbau durch den Schneebruch entstanden sind, an: „Das ist ein Schaden von etwa 50.000 Euro pro Hektar, die der Bauer jetzt zu berappen hat, um die Kultur wieder aufzubauen. Und diese Entschädigungen werden jetzt sehr rasch ausbezahlt, weil der ja das Geld dringend braucht, um in den nächten Jarhen wieder frische Fürchte ernten zu können.“ Bis sich eine Obstkultur wieder erholt und auch eine Ernte abwirft, kann es laut Seitinger allerdings bis zu zwei Jahre dauern.