Hochgiftige Pflanze bei Graz entfernt

Freitagfrüh ist am Steinberg bei Graz jene giftige Efeuart entfernt worden, die Anfang Juni für Aufregung gesorgt hatte. Die unter den Namen „Poison Ivy“ oder „Giftsumach“ bekannte Pflanze rief bei Kindern großflächige Hautausschläge hervor.

Die giftige Pflanze wurde Anfang Juni auf einem Grundstück in Steinberg bei Graz entdeckt, nachdem Eltern bei ihren Kindern großflächige Hautrötungen festgestellt hatten, mehr dazu in „Poison Ivy“ erstmals in Österreich aufgetaucht (1.6.2016).

Entsorgung, Giftefeu

Stadt Graz-Sicherheitsmanagement

Die giftige Pflanze musste unter besonderen Schutzmaßnahmen entsorgt werden

Mini-Bagger und hermetisch verriegelter Behälter

Freitagfrüh wurde die giftige Pflanze entfernt. Dafür waren besondere Schutzmaßnahmen erforderlich, sagte Wolfgang Hübel vom Sicherheitsmanagement der Stadt Graz. Acht Männer der Feuerwehr und zwei Mitarbeiter der Holding Graz-Services gruben die Pflanze aus und entsorgten sie. Die Männer waren mit Schutzanzügen ausgerüstet: „Um ja keine Verbreitung des Giftsumachs zu verursachen wurde das betroffene Erdreich mit einem Mini-Bagger bis zu einer Tiefe von eineinhalb Metern ausgegraben. Danach wurden Reste der Pflanze händisch entfernt. Dieses kontaminierte Material wurde schließlich in einem Behälter hermetisch verriegelt und auf den Weg in die Verbrennungsanlage nach Niklasdorf geschickt“, erklärte Hübel.

Entsorgung Giftefeu

Stadt Graz-Sicherheitsmanagement

So sieht der giftige Giftefeu aus Nordamerika aus

Eines der stärksten Kontakt-Allergen-Gifte

„Bei dieser Pflanze handelt es sich um eine bei uns überhaupt nicht vorkommende Giftpflanze, sie stammt eigentlich aus Nordamerika. Der sogenannte Giftsumach ist eines der stärksten Kontakt-Allergen-Gifte. Das heißt, beim zweiten Kontakt mit diesen Blättern reagiert der Körper sehr intensiv“, sagte Wolfgang Hübel.

Giftefeu Beseitigung

Johannes Minutillo

Der Kontakt mit der Pflanze löst schmerzhafte Reaktionen im Gesicht aus

Hochrotes, geschwollenes, schmerzendes Gesicht

Heftige Reaktionen in Form von stark juckenden, großflächigen Hautreizungen bemerkte das Ehepaar Minutillo bei den drei Töchtern in den vergangenen Jahren mehrmals, sagten die Eltern der Kinder. „Am besten hat man es an der Flora gesehen. Wir haben sie mitten in der Pflanze stehen sehen, wussten aber noch nicht, dass es diese Giftpflanze ist. Es hat dann bei ihr am Abend am ganzen Körper zu jucken begonnen, sie war sehr unruhig, man hat aber noch nichts gesehen. Am nächsten Tag ist sie dann aber mit einem hochroten, geschwollenen und schmerzenden Gesicht aufgewacht. Als es dann wieder und wieder gekommen ist, habe ich dann gesagt, wir müssen das neu aufrollen, wir müssen etwas machen. Ich war wirklich sehr verzweifelt und habe gesagt, jetzt reicht es.“

Giftefeu Beseitigung

Johannes Minutillo

Auch an den Händen kann es zu schweren allergischen Reaktionen kommen

Keine Anzeichen für weitere Vorkommen der Pflanze

Wie der Giftsumach letztendlich in den Garten der Familie kam, bleibt unklar. Gründe kann es, laut dem Naturschutzbeauftragten Wolfgang Windisch, aber mehrere geben: „Viele dieser Dinge, wie Neuzukömmlinge an Pflanzen werden importiert mit Fremderden, Vogelfutter und ähnlichen Dingen“. Anzeichen für weitere Vorkommen des Giftsumachs in der Steiermark gibt es laut Experten derzeit keine.