Steirischer herbst thematisiert Flüchtlingslage
ORF
Die Eröffnung zeigt Philippe Quesnes skurrile Maulwurfwelt, konkreter wird es bei Milo Rau und seiner Geschichte der Flüchtlinge, die durch Europa kommen. Die Künstlergruppe „El Conde de Torrefiel“ beschäftigt sich mit den verborgenen Ängsten der Steirer.
Geschichten von Flucht und Heimat
„Die Kunst lebt mitten in den Ereignissen. Wir müssen uns fragen, wie ist das Verhältnis des alten Europa zum Rest der Welt?“, so „herbst“-Intendantin Veronica Kaup-Hasler am Mittwoch bei der Programmpräsentation. Der Schweizer Theatermacher Milo Rau erforscht im Projekt „Empire“ mit vier Performern aus verschiedenen Ländern die Zukunft Europas, indem die Protagonisten ihre eigenen Geschichten von Flucht und Heimat in epische Bilder umformen.
Fragen über die Zukunft
Die katalanische Künstlergruppe „El Conde de Torrefiel“ unter der Leitung von Pablo Gisbert und Tanya Beyerle nähert sich dem Thema auf sehr regionale Weise: Der Text wird aus Gesprächen mit jungen Steirern, die über ihre verborgenen Ängste sprechen, erarbeitet. Dazu entwirft Gisbert drei monumentale Choreografien, die der Ausgangspunkt für die Fragen über die Zukunft sind.
Wanderung zum Thema Grenzziehung
Das Festival bewegt sich auch in die Südsteiermark, wo seit Herbst tausende Flüchtlinge die Grenze überschritten haben. Das Duo Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger wird eine performative Wanderung zum Thema Grenzziehung in der Geschichte der Region anbieten, während der angolanische Künstler Kiluanji Kia Henda eine Installation unter dem Titel „Dies ist mein Blut“ einen Bogen spannt zwischen dem Gefühl des Unbehagens in der Gesellschaft, katholischer Tradition und südsteirischem Weinbau.
„musikprotokoll“ Anfang Oktober
Die zentrale „herbst“-Ausstellung findet diesmal im Kunsthaus statt und nennt sich „Body Luggage. Migration von gestern“. Dabei geht es um Körpersprache als kulturelle Ausdrucksform über die Grenzen von Raum und Zeit hinweg. Das „musikprotokoll“, das von 6. bis 9. Oktober stattfinden wird, steht heuer unter dem Motto „Musikalische Kartografien“.