Mehr Polizeipräsenz nach Amok und Terror

Nach Amok und Terror in Bayern ist auch in der Steiermark die Polizeipräsenz erhöht worden. Beamte werden auch speziell geschult. Die Polizei betont aber, dass es keine Hinweise auf eine konkrete Gefahrensituation gibt.

Ein Musikfestival im bayerischen Ansbach wurde Sonntagabend zum Ziel eines mutmaßlichen Bombenanschlags: Der Täter, ein 27-jähriger Syrer, kam bei der Explosion ums Leben, zwölf Menschen wurden verletzt - mehr dazu in Sprengsatz in Rucksack versteckt (news.ORF.at). Nach dem Amoklauf in München ermittelt unterdessen eine Sonderkommission: Die Tat des 18 Jahre alten Schützen war, wie die Polizei bekannt gab, keine spontane - die bayrischen Ermittler gehen davon aus, dass der mutmaßliche Täter die Gewalttat schon seit einem Jahr geplant hat. Außerdem wurde ein 16-Jähriger unter dem Vorwurf der Mitwisserschaft festgenommen - mehr dazu in Bei Befragung in Widersprüche verwickelt (news.ORF.at).

Polizeipräsenz wird gezeigt

Auch in der Steiermark wurde nun die Polizeipräsenz erhöht - und zwar bewusst auch sichtbar: Die Polizei hält sich nicht dezent im Hintergrund, sondern präsentiert sich gut sichtbar für die Menschen. Sie trägt damit wohl auch dem erhöhten Sicherheitsbedürfnis der Menschen Rechnung.

„Streifentätigkeit verstärkt“

„Die steirische Polizei ist sehr gut vorbereitet und auch handlungssicher. Das heißt, wir haben zum jetzigen Zeitpunkt unsere Streifentätigkeiten verstärkt, das merkt man zum Beispiel daran, dass am Flughafen in Graz oder an Bahnhöfen verstärkt Polizei sichtbar ist. Mit dieser Präsenz wollen wir auch möglichen Problemstellung vorwirken, um rasch und sicher einschreiten zu können“, so Landespolizeisprecher Joachim Huber.

Spezielle Schulungen

Derzeit gibt es in der Steiermark rund 3.400 Polizisten, dazu kommen 50 Mann der Spezialeinheit Cobra in Graz. Gefordert werden 2.000 neue Dienstposten österreichweit, rund 250 davon sollen auf die Steiermark entfallen - damit soll auch die Patrouillentätigkeit intensiviert werden. Außerdem investiert man in spezielle Schulungen für die Beamten. „Wir machen spezielle Amokschulungen, üben aber auch Standardabläufe“, so Huber.

Depressionen und Angststörungen

Von der Oberstaatsanwaltschaft Bayern wurde auch bestätigt, dass der 18-Jährige Täter, der sich nach dem Amoklauf erschossen hatte, an Depressionen und Angststörungen gelitten hat. Der Grazer Psychologe Philip Streit forderte nun ein genaues Hinschauen: Ob Amoklauf oder IS-Terror - es gäbe ein gemeinsames Strickmuster, so Streit. Die Gesellschaft müsse reagieren - mehr dazu in Münchner Amoklauf: Psychologe zu Strickmuster.