Flüchtlingsverteilzentrum Fehring schließt

Das Flüchtlingsverteilzentrum in der Fehringer Hadik-Kaserne wird wie geplant mit 31. August aufgelassen. Als Ersatz wird vorläufig das Bundesquartier in Leoben dienen, bis in Graz ein Containerdorf fertiggestellt ist.

Im August des Vorjahres wurde das Verteilzentrum Steiermark in der Fehringer Hadik-Kaserne in Betrieb genommen - mehr dazu in Verteilzentrum Fehring in Betrieb (11.8.2015). Es war für maximal 150 Asylwerber konzipiert, die hier erstversorgt wurden, bevor sie dann durchschnittlich nach 14 Tagen einem anderen Quartier im Rahmen der Grundversorgung zugewiesen wurden.

Hadik-Kaserne in Fehring

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Zuletzt „Null-Belegung“

Karl-Heinz Grundböck, der Sprecher des Innenministeriums, bestätigt, dass der Nutzungsvertrag mit der Gemeinde mit Ende des Monats ausläuft. Zuletzt habe es in Fehring eine „Null-Belegung“ gegeben, so Grundböck: „Derzeit haben wir die Situation - schon seit einigen Monaten -, dass relativ wenige Menschen neu ankommen und Asylanträge stellen. Damit ist auch - im Unterschied zum Vorjahr - der rasche Transfer vom Bund in Richtung Länderquartiere gewährleistet.“

Eine mögliche Verlängerung sei für die Gemeinde Fehring kein Thema gewesen, sagt Bürgermeister Johann Winkelmaier (ÖVP): Man habe dieses anfangs turbulente Jahr gut über die Bühne gebracht; mit viel Information konnten der Bevölkerung Ängste genommen werden. „Das ist gut gelungen. In den letzten Monaten war das Verteilzentrum sehr wenig besetzt - es war kaum spürbar, dass es das überhaupt gibt. Dass das jetzt abgeschlossen ist, gibt, glaube ich, auch den Menschen wieder ein bisschen mehr Vertrauen in die Politik“, so Winkelmaier. In der Hadik-Kaserne soll nun ein Wohnprojekt umgesetzt werden.

Containerdorf in Graz in Bau

Auch wenn der Standort Fehring zuletzt nicht gebraucht wurde, wird die Steiermark auch künftig ein Verteilzentrum für Flüchtlinge haben, sagt Ministeriumssprecher Grundböck: „Ersatzweise für Fehring werden wir vorerst die Betreuungsstelle Leoben als Verteilerquartier nutzen“, und zwar so lange, bis das neue Zentrum in Graz-Puntigam fertig ist: In der Herrgottwiesgasse wird ein Containerdorf errichtet, das laut Grundböck noch in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen soll.

Leoben wurde von den Plänen des Ministeriums überrascht: Man wisse noch von nichts und hoffe auf baldige Informationen durch das Innenministerium, heißt es auf Anfrage im Leobener Rathaus.

Athen fordert „Plan B“ von der EU

Der sich verschärfende Konflikt zwischen der Türkei und der Europäischen Union lässt die Sorge vor einem Scheitern des Flüchtlingspaktes wachsen. Griechenlands Migrationsminister Giannis Mouzalas forderte nun von Brüssel einen „Plan B“ für den Fall der Fälle. Die türkische Regierung hatte im Streit über eine Visaliberalisierung mit der EU bereits mehrfach gedroht, das Abkommen platzen zu lassen - mehr dazu in Sorge über Scheitern des Abkommens (news.ORF.at).