Unwetter: Feuerwehren an der Belastungsgrenze

Hagelstürme, Starkregen und Vermurungen - die Unwetter dieses Sommers haben nicht nur Millionenschäden verursacht, sie gehen auch an die Substanz der steirischen Feuerwehren. Die Einsatzbereitschaft soll aber nicht gefährdet sein.

Hochwasser im Raum Judenburg-Weißkirchen, erneut schwere Unwetter über Deutschlandsberg, schwere Hagelstürme in Leibnitz und Hartberg-Fürstenfeld, Suchaktion im Hochwechsel-Gebiet, Unwetter in Spielberg und Knittelfeld sowie im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. Alleine am Sonntag und Montag standen in der Steiermark mehr als 500 Feuerwehrmänner im Einsatz - mehr dazu in Hagelunwetter sorgte für starke Schäden und Unwetter überrascht MotoGP-Camper.

Schon fast 20.000 Einsätze 2016

In Summe sind die Mitglieder der steirischen Feuerwehren heuer bereits zu 19.788 Einsätzen ausgerückt. Auch wenn ein Ende der Unwetter nicht absehbar ist und diese Einsätze an die Substanz gehen, sieht Landesfeuerwehrkommandant Albert Kern die Leistungsfähigkeit der steirischen Florianijünger nicht gefährdet.

„Es ist natürlich immer eine Herausforderung, aber diesmal ist es aufgrund der Vielzahl der Einsätze schon schwierig, die Feuerwehrleute zu den Einsätzen zu bringen. Aber wir sind trotzdem noch gut aufgestellt, und worauf ich auch zähle, ist, dass wir diese Katastrophenhilfsdienst-Einheiten haben und da auch aus anderen Regionen Potenzial zur Verfügung steht.“

Mehr Unterstützung der öffentlichen Hand gefordert

Umso wichtiger sind für Kern Arbeitgeber, die das System der Freiwilligen Feuerwehren auch in Zukunft unterstützen. Derzeit hat der Landesfeuerwehrverband rund 36.000 aktive Mitglieder. Die Vielzahl der Einsätze ist auch für feuerwehrfreundliche Arbeitgeber eine Herausforderung.

Der Landesfeuerwehrkommandant appelliert daher an die Politik, hier eine Art finanzielle Entschädigung festzulegen: „Es sollte die öffentliche Hand diese Arbeitgeber unterstützen, die auf freiwilliger Basis Feuerwehrleuten die Möglichkeiten geben, dass sie bei diesen Einheiten mitwirken können. Das wäre eine große Unterstützung und Erleichterung.“ Doch Kern ist nicht sehr zuversichtlich, dass es hier in absehbarer Zeit mit der Politik zu einer Einigung kommt.

„Monsunartige“ Regenfälle im oberen Murtal

„Monsunartige“ Regenfälle forderten am Dienstag abermals die Feuerwehren im Raum Knittelfeld. Sturm und Hagel verursachten Schäden an Dächern und ließen Bäume umstürzen. Keller wurden überflutet, und auch die Murtal Schnellstraße (S36) war teilweise von Bäumen verlegt, hieß es am Mittwoch seitens des Feuerwehrverbandes.

Feuerwehrmänner im Wasser

Bereichsfeuerwehrverband Knittelfeld

Erneut Unwetter im Bezirk Murtal

Bei einer Eisenbahnunterführung stand das Wasser rund einen halben Meter hoch, und im Keller einer Schule war der Druck des eindringenden Wassers so groß, dass zwei 15 mal 15 Zentimeter große Löcher in den Fußboden gerissen wurden. Außerdem wurde der Boden mehrere Zentimeter angehoben. In Sachendorf warf der Sturm eine tonnenschwere Hinweistafel über der Zufahrt zur S36 um. Rund 90 Feuerwehrleute aus Knittelfeld, Apfelberg, Sachendorf sowie von der Betriebsfeuerwehr der ÖBB waren bis in die Nacht hinein im Einsatz.

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