Freie Gewerbe setzen Wirtschaft unter Druck

Rund 400 steirische Unternehmer sind heuer in die Pleite geschlittert. Dahinter stecken laut Kreditschützern oft Managementfehler, die die WKO seit der Liberalisiung der Gewerbeordnung mit zu wenig Know-how begründet.

Laut Wirtschaftskammer hat es in der Steiermark noch nie so viele Unternehmer wie zurzeit gegeben - auch die Zahl der Anfragen für Gründungsberatungen steige, ebenso wie die Meister- und Befähigungsprüfungen - mehr dazu in Rekord bei Firmengründungen in der Steiermark (10.08.2016). Doch die Statistiken haben auch eine Schattenseite: Denn viele Menschen gründen ihr Unternehmen unvorbereitet oder mangelhaft vorbereitet.

Wirtschaftskammer mahnt zur Vorsicht

Karl-Heinz Dernoscheg, Direktor der WK Steiermark, führt das unter anderem auf die Liberalsierung der Gewerbeordnung zurück, die es möglich macht, in gewissen Sparten ohne spezifische Voraussetzungen ein Unternehmen zu gründen.

Dadurch fehle es vielfach vor allem an kaufmännischem Wissen: „Bei aller Wertschätzung, dass es wirklich für jeden, der ein Unternehmen eröffnen will, möglich sein muss, es auch zu eröffnen, ist schon darauf hinzuweisen, dass wir als Begleiterscheinung - wenn wir nicht sehr vorsichtig sind - mit einer zunehmenden Anzahl von Insolvenzen, mit einer zunehmenden Anzahl von Schwierigkeiten rechnen müssen. Deswegen bei jeder Unterstützung für einen positiven und einfachen Zugang zum Unternehmertum, auch die Warnung, sehr vorsichtig vorzugehen wenn man hier dereguliert.“

WK-Angebot in Anspruch nehmen

Die Wirtschaftskammer bietet allen Unternehmen neben der Unternehmerprüfung umfassende Beratungen an. Seien es Rechtsberatungen oder auch Finanzberatungen. Trotz der Liberalisierung solle man áls Unternehmensgründer laut Dernoscheg die Angebote der Wirtschaftskammer bzw. des WIFI auch annehmen.

Die Möglichkeiten sind vielfältig: „Eine Unternehmerschule zu machen, weitere Schulungen zu tun, einen guten Businessplan zu entwickeln, den mit unseren betriebswirtschaftlichen Referenten, mit der Beratung durchzugehen, mit den Fachgruppen zu sprechen - und sagen Sie; ich habe vor in der und der Branche ein Geschäft zu eröffnen, eine Firma zu gründen: Wie schaut das aus, welche Kennziffern sind einzuhalten. All diese Dinge, die Hausaufgaben zu machen“, rät Dernoscheg.

Jährlich rund 80.000 Beratungen in der Steiermark

Der Großteil der Unternehmer greift auf dieses Angebot zurück, so gibt es jährlich rund 80.000 Beratungen bzw. Servicanfragen bei der WK Steiermark

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