Handel mit Halbjahresbilanz nicht ganz zufrieden

Die Umsätze im Handel sind in der Steiermark im vergangenen Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent gestiegen. Allerdings: Aufgrund der Steuerreform war ein größerer Aufschwung erwartet worden.

Knapp die Hälfte der steirischen Unternehmen konnte in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres ein leichtes Umsatzplus erzielen, vor allem die Bereiche Lebensmittel-, Buch- und Sportartikelhandel.

Preise und Sparquote steigen

Die Erwartungen waren jedoch höher - die Prognosen der Wirtschaftsforscher lagen aufgrund der Steuerreform bei 3,1 Prozent. Ein Grund könnte die Sparfreude der Steirer sein: „Ein Teil der steigenden Konsumausgaben wird gespart - die Sparquote wird steigen oder steigt aktuell auch stark. Preise für Wohnen, Mieten haben sich erhöht, Preise für andere Dienstleistungen haben sich erhöht“, sagt Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria.

Modebranche als Verlierer

Die Modebranche, insbesondere der Schuh- und Bekleidungshandel, zählt jedoch zu den eindeutigen Verlierern des ersten Halbjahrs - Grund dafür ist unter anderem das Wetter: „Wir haben permanent zur falschen Zeit das falsche Wetter gehabt“, so Gerhard Wohlmuth, Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Steiermark.

Zudem wird das Einkaufen im Internet immer beliebter, sagt Wohlmuth: „Wir wissen, dass jeder zweite Steirer schon im Internet einkauft - das Volumen im Interneteinkauf ist auf über 800 Mio. Euro gestiegen“ - und gut die Hälfte der Onlineumsätze geht ins Ausland. Wohlmuth fordert daher, einheitliche Rahmenbedingungen in Europa zu schaffen.

Steirische Unternehmen sollen internet-fit werden

In der Steiermark wird auch versucht, die Betriebe online-fit zu machen. Die Initiative „go-online“ werde zwar gut angenommen, laut Schätzungen der Wirtschaftskammer hätten aber erst gut zehn Prozent der steirischen Handelsbetriebe einen Online-Shop.

Prinzipiell sei der steirische Einzelhandel ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Im ersten Halbjahr waren hier 77.000 Mitarbeiter beschäftigt, drei Viertel davon sind Frauen; mittlerweile hat jeder zehnte Mitarbeiter hat einen Migratiosnhintergrund.

Links: