Hannes Arch bei Hubschrauberabsturz getötet

Der steirische Air-Race-Pilot Hannes Arch ist in der Nacht auf Freitag bei einem Hubschrauberabsturz im Großglocknergebiet in Kärnten ums Leben gekommen. Eine zweite Person wurde schwer verletzt geborgen.

Arch betrieb eine Flugtransportfirma und hatte sich auf die Versorgung hochalpiner Hütten spezialisiert. Donnerstagabend flog er selbst mit einem Hubschrauber zur Elberfelderhütte in der Schobergruppe (2.400 Meter Seehöhe). Gegen 21.15 Uhr wollte er den Rückflug zum Flughafen Salzburg antreten, wo seine Maschine stationiert war. Fest steht bisher, dass der Hubschrauber eine knappe Minute nach dem Start talauswärts auf der rechten Seite gegen eine Felswand krachte und in eine steile Felsrinne abstürzte; der Hubschrauber kam mit den Kufen nach oben zum Stillstand. Arch war sofort tot - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Karte zur Abssturzstelle von Hannes Arch

Grafik: Omniscale/OSM/ORF.a

Eine weitere Person an Bord, der aus Deutschland stammende 62-jährige Wart der Elberfelderhütte, erlitt schwere Verletzungen - der Hüttenwart wollte mit Arch nach Salzburg fliegen, laut Polizei war das eine spontane Entscheidung des Deutschen.

Der Abtransport des Hüttenwirtes sei in der Nacht mit dem Rettungswagen nicht möglich gewesen, so Notarzt Roland Rauter. Deswegen wurde er in den frühen Morgenstunden mit dem Rettungshubschrauber geborgen und in das Klinikum Klagenfurt gebracht. Die Alarmierung kam ursprünglich aus Salzburg, ein Hubschrauber wurde dort am Abend als vermisst gemeldet.

Hannes Arch stirbt bei Hubschrauberabsturz

Der steirische Kunstflugpilot Hannes Arch ist bei einem Hubschrauberabsturz in Kärnten ums Leben gekommen.

Absturzursache noch unklar

Die Ursache des Hubschrauberabsturzes ist noch unklar, so Ewald Dorner von der Polizeiinspektion Heiligenblut: „Es war ein angemeldeter Nachtsichtflug, das Wetter war gut. Unter solchen Umständen ist ein Flug eigentlich kein Problem.“ Kurz nach dem Start bei der Elberfelderhütte auf 2.300 Metern Seehöhe zerschellte der Hubschrauber an einer Felswand und blieb in steilem Gelände liegen.

Hubschrauberabsturz Arch Schobergruppe

ORF

Karrierestationen:

  • 1995: Begründer Red Bull Acro Team
  • 1997: Sieg bei inoffizieller Paragleiter-WM
  • 2000: Erster Mensch mit B.A.S.E.-Jump von der Eiger Nordwand (3.000 m), Weltrekord-Stunt (Start und Landung mit einem Paragleiter auf einem Heißluftballon)
  • 2003: Erster Mensch mit B.A.S.E.-Jump von Matterhorn Nordwand (4.000 m), Gründung des Abenteuer-Rennens X-Alps
  • 2006: Gold bei FAI-Kunstflug-WM (Freestyle)
  • 2008: Air-Race-Weltmeister
  • 2009, 2010 und 2014: Air-Race-Vizeweltmeister
  • 2012: Bronze FAI-Kunstflug-WM (Freestyle)

Arch war 48 Jahre alt und galt als einer der besten Kunstflug-Piloten der Welt; der gebürtige Trofaiacher lebte seit einigen Jahren in der Stadt Salzburg. Hannes Arch war der erste österreichische Teilnehmer der Red Bull Kunstflug-Serie Air Race, nachdem er sich 2006 bei einer Qualifikationsrunde in Amerika durchsetzen konnte; 2008 wurde Arch Weltmeister des Red Bull Air Race - mehr dazu in Arch: Draufgänger mit Verstand und Gefühl.

„Normalität ist das Schlimmste“

Arch machte sich auch im Base-Jumping einen Namen: Gemeinsam mit dem Schweizer Extremsportler Ueli Gegenschatz machte er 2000 einen Base-Jump von der Eiger-Nordwand und 2003 von der Matterhorn-Nordwand. Arch war der Überzeugung, dass er dafür berufen sei, ein Leben im Grenzbereich zu führen: In einem Interview erklärte der Pilot, „für mich ist das Schlimmste, die Normalität zu leben. Und um hinaus zu brechen und motiviert zu leben und das Leben in seinen ganzen Zügen zu genießen, dann geht man in diese Richtungen. Ich kenne meine Grenzen, die werde ich nicht überschreiten.“

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