US-Wahl: Trump-Sieg spaltet steirische Wirtschaft

Der Wahlsieg von Donald Trump beschäftigt auch steirische Wirtschaftstreibende - die USA sind nach Deutschland der zweitwichtigste Handelspartner der Steiermark. Die steirische Wirtschaft fürchtet die angekündigten Schutzzölle.

Sollte Trump die Ideen aus seinem Wahlkampf wahr machen, dann drohen wirtschaftliche Schwierigkeiten, fürchtet etwa Friedrich Santner, der Chef des steirischen Messtechnik-Unternehmens Anton Paar - Anton Paar betreibt auch in den USA einen Standort mit 150 Mitarbeitern.

Exportorientierte Wirtschaft könnte leiden

Santner macht speziell das Thema Schutzzölle Sorgen: „Trump hat ja angekündigt, dass er sehr protektionistisch vorgehen wird und dass er Schutzzölle einführen wird. Das wird in erster Linie Auswirkungen auf den Welt- und den Außenhandel haben. Das wird vor allem die sehr exportorientierte deutsche Wirtschaft treffen, und wir wissen, wenn Deutschland Probleme kriegt, hat das massive Auswirkungen auf Österreich.“

Wirtschafts- und Industriellenvereinigung gelassen

Seitens der Industriellenvereinigung und der Wirtschaftskammer versucht man hingegen zu beruhigen: Man sei überzeugt, dass auch in der Ära Trump die Wirschaftsbeziehungen mit der Steiermark gut funktionieren werden, heißt es. Georg Knill, der Präsident der steirischen Industriellenvereinigung meint: „Für die wirtschaftlichen Beziehungen mit der Steiermark, mit Österreich, mit Europa, glaube ich, wird es keine negativen Auswirkungen haben.“

Georg Knill, Präsident Industriellenvereinigung Steiermark

Industriellenvereinigung Steiermark

Georg Knill, Präsident der steirischen Industriellenvereinigung

Pluspunkt: Ein Unternehmer als Präsident

Ähnlich die Reaktion des steirischen Heizölhändlers und Vizepräsidenten der Österreichischen Wirtschaftskammer, Jürgen Roth: Er sagt, man solle einmal abwarten und findet es positiv, dass mit Donald Trump ein Unternehmer ins Weiße Haus einzieht, denn Amerika ist nicht nur Steiermarks, sondern auch Österreichs zweitwichtigster Handelspartner. „Ich gehe von einer Win-Win-Situation aus, für beide Länder“, so Roth

Reaktion der Finanzmärkte nur Momentaufnahme

Für steirische Anleger und Fremdwährungskreditnehmer bestehe derzeit kein Grund zur Sorge, sagt Florian Stryeck, Leiter für Kapitalmärkte in der Raiffeisen Landesbank Steiermark: Die Anlagen seien weiterhin sicher. Es gelte in den nächsten Wochen die Bewegungen auf den Märkten zu beobachten. Denn, wie sich diese auf langfristige Sicht entwickeln werden, könne man derzeit noch nicht sagen - mehr dazu in Einstellen auf „mittelfristige Unsicherheit“.