ÖVP und SPÖ stellen Gesundheitsreform vor

In der Grazer Stadthalle wird am Montag die Gesundheitsreform präsentiert - nach den Fusionen von Bezirken und Gemeinden eines der größten Projekte der sogenannten Zukunftspartnerschaft von SPÖ und ÖVP.

Bis 2035 soll die Gesundheitsversorgung in der Steiermark auf neue Beine gestellt werden - „alles zusammen soll ein rundes System werden - ergänzt durch neue Elemente wie etwa die Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit eines Telefonarztes, der aber nicht einen Arzt vor Ort ersetzen soll, sondern nur für die gesamte Steiermark eine einheitliche Qualität des Einstiegs in die Gesundheitsversorgung sicherstellen soll“, erklärt ÖVP-Gesundheitslandesrat Christopher Drexler.

Dieser Telefonarzt oder die Telefonärztin soll quasi der erste Ansprechpartner für Patienten werden und entscheiden, ob der Betroffene ein Spital aufsuchen muss oder vom niedergelassenen Arzt betreut werden kann.

Gesundheitszentren sollen Spitäler entlasten

Dazu sollen landesweit Gesundheitszentren eingerichtet werden, um die Spitäler zu entlasten. Ein Pilotprojekt dazu läuft seit Anfang Oktober in Mariazell. Dieses Gesundheitszentrum ist Anlaufstelle für Akutfälle, bietet aber auch Hilfe bei Langzeitbeschwerden - mehr dazu in Gesundheitszentrum Mariazell: Erfreuliche Bilanz (1.11.2016).

Damit sollen Spitalsbesuche vermieden werden - sind doch Spitäler die teuerste Form der Versorgung. Die hohe Dichte an Spitälern in der Steiermark sei außerdem nicht mehr zeitgemäß, so der Vorstand der Krankenanstaltengesellschaft Karl-Heinz Tschelliessnigg: „Wir haben praktisch alle 30 Kilometer ein Spital in der Steiermark. Damit haben wir die größte Spitalsdichte in Europa. Wir haben auch die größte Ärztedichte in Europa. All das ist mit der Entwicklung der Medizin - mit der Spezialisierung, aber auch mit der Ärzteausbildung, mit dem Arbeitszeitengesetz - in Zukunft nicht mehr vereinbar.“

Neue Aufgaben für Spitäler

Die derzeit 23 Spitalsstandorte der KAGes in der Steiermark werden auch in Zukunft erhalten bleiben, die meisten Spitäler sollen aber neue Aufgaben bekommen. In Zukunft soll es drei Schwerpunktkrankenhäuser geben: Das LKH-Klinikum Graz für die Spitzenmedizin, ein Schwerpunktspital im Südwesten von Graz und eines in der Region Hochsteiermark. Dazu kommen noch fünf oder sechs sogenannte Leitspitäler in den Regionen.

Die geplanten Details werden am Montagvormittag in Graz präsentiert. Diese Präsentation ist jedoch erst der Beginn: In sieben Regionalkonferenzen wollen die Gesundheitspolitiker des Landes ein möglichst großes Einvernehmen mit der betroffenen Bevölkerung in den Regionen zustande bringen.

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