Kinderrechte-Woche in der Steiermark erfolgreich

Der 20. November ist der internationale Tag der Kinderrechte. In seinem Vorfeld gab es die steirische Kinderrechte-Woche, bei der weit mehr als etwa das Recht auf Bildung im Mittelpunkt stand.

„Kinder haben Rechte, Kinder haben aber auch Pflichten. Das ist eine wertschätzende Begegnung auf gleicher Höhe“, erklärt Erika Wilfling-Weberhofer vom „Kinderbüro - Die Lobby für Menschen bis 14“. Gerade bei Kinderrechten sei es ihr wichtig zu fragen, welche Meinung Kinder haben. „Kinder haben eine Meinung zu den Themen, die sie im Alltag betreffen - und es ist einfach wichtig für Erwachsene, das zu hören.“

Kinder beteiligten sich an Prozess in Leoben

Dass viele Erwachsene in der Steiermark das tun, zeigen laut der Expertin die verschiedensten Beispiele, wie etwa eines aus Leoben: „Hier gab es einen Kinderbeteiligungsprozess. Und zwar haben sich die Kinder vom Kinderparlament Leoben eine Zeit lang mit der Schulbussituation beschäftigt und Verbesserungsvorschläge gesammelt“.

Schulklasse

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Das Recht auf Bildung ist nur eines von vielen Kinderrechten

Die Steirische Kinderrechte-Woche war ein Kooperationsprojekt der Kinder- und Jugendanwaltschaft Steiermark sowie des Menschenrechtsbeirates der Stadt Graz

Das Schöne, so Wilfling-Weberhofer weiter, sei, dass in diesem Fall die Situation der Kinder verbessert werden konnte: „Wir haben erst vor kurzem die Rückmeldung bekommen, dass die Schulbustaktung jetzt besser an den Unterricht angepasst wird und auch Haltestellen verlegt bzw. vergrößert werden.“

Ein Recht auf Privatsphäre - in den meisten Fällen

In Österreich ist die Kinderrechtskonvention seit 1992 in Kraft - viele Bereiche wie etwa Bildung sind sehr gut abgesichert; es gibt aber auch Themen, an die man vielleicht nicht gleich denkt: „Ein wichtiges Kinderrecht ist das Recht auf Privatsphäre. Das heißt, SMS-Nachrichten, E-Mails, Whatsapp-Nachrichten fallen unter das Briefgeheimnis und dürfen von den Eltern nicht gelesen werden“, unterstreicht die Expertin - es sei denn „wenn Gefahr in Verzug besteht. Das Wohl des Kindes steht natürlich im Vordergrund“.

Zahlreiche Aktionen in der ganzen Steiermark

Auf diese und viele andere Rechte machte man während der vergangenen Woche mit zahlreichen Veranstaltungen in der ganzen Steiermark aufmerksam. So lud Landtagspräsidentin Bettina Vollath (SPÖ)Kinder und Jugendliche zu einem Musical und zur politischen Diskussion in den Sitzungssaal des Landtages. Eine von Kindern gestaltete Ausstellung im Grazer Rathaus beschäftigt sich mit dem Wunsch, gemeinsam die Zukunft gestalten zu können.

Im Rahmen eines Flashmobs wurde von verschiedenen Schulchören zeitgleich auf öffentlichen Plätzen in Knittelfeld, Kitzeck, Bad Gleichenberg und Graz ein Kinderrechtelied gesungen, es wurde der Kinderrechte-Preis verliehen und es gab einen Rathaus-Slam in Graz

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