Schützenhöfer: „Es muss ein Dreierduell werden“

Im „Steiermark heute“-Neujahrsgespräch berichtet der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) von einer entscheidenden Phase der ÖVP: Im Kampf um Platz eins im Bund strebe er ein Dreierduell mit SPÖ und FPÖ an.

Im Gespräch mit ORF-Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch bekräftigt Landeshauptmann Schützenhöfer, dass sich die Zusammenarbeit der großen Koalition auf Bundesebene in den letzten Wochen verbessert habe: Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hätten mit ihren Parteien zu einer besseren Form der Zusammenarbeit gefunden.

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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 6.1.2017

Daher sei auch der Bestand dieser Regierung bis 2018 wahrscheinlich. Die Wahl von Alexander Van der Bellen zum Bundespräsidenten habe dazu laut Schützenhöfer wenig beigetragen. Seine Partei - die ÖVP - sei jetzt in einer ganz entscheidenden Phase.

Hermann Schützenhöfer: Für die Volkspartei halte ich es für ganz wichtig, dass wir in der Frage, wer kann Erster werden - SPÖ, Freiheitliche oder Volkspartei - mit vorne sind. Wenn das ein Duell Kern - Strache würde, sind wir abgeschlagen. Es muss ein Dreierduell werden, wenn man Duell sagen darf. Sonst sind wir weg vom Fenster.

Steiermark heute: Und wer wird dieser ÖVP-Spitzenkandidat, den sie jetzt namentlich nicht genannt haben, sein? Sie haben nicht Mitterlehner gesagt. Sie haben nur gesagt: Kern, Strache?

Die Neujahrsgespräche 2017:

Wohin steuert das Jahr 2017 in der Steiermark? Dazu interviewt ORF-Steiermark-Chefredakteur Gerhard Koch die Spitzen der steirischen Landtagsparteien:

Die Interviews sind jeweils am selben Tag um 19.00 Uhr auf ORF 2 oder bereits am Nachmittag in einer Langversion auf steiermark.ORF.at zu sehen.

Schützenhöfer: Wir werden das in der ÖVP besprechen. Der unbestrittene Bundesparteiobmann ist Reinhold Mitterlehner. Ich habe manches Mal Sorge, dass durch die Debatten, die wir da führen - mea culpa, ich habe mich auch schon beteiligt -, wir dem Reinhold Mitterlehner nichts Gutes tun, aber schön langsam auch dem absoluten Jahrhunderttalent Sebastian Kurz nichts Gutes tun.

Steiermark heute: Herr Landeshauptmann, Graz wählt in einem Monat. Siegfried Nagl tritt noch einmal als amtierender Bürgermeister als ÖVP-Kandidat an. Ist er damit eigentlich aus der Kandidatenliste für Ihre potenzielle Nachfolge - wann immer die sein mag - ausgeschieden?

Schützenhöfer: Die Grazer Gemeinderatswahl hat ja für die Landtagswahl keine unmittelbare Bedeutung, was den Einfluss anlangt.

Steiermark heute: Aber wenn er antritt - für fünf Jahre -, dann impliziert das doch, dass er Bürgermeister bleiben möchte.

Schützenhöfer: Er hat gesagt, sein Lebensmittelpunkt ist Graz - und jetzt tritt er für Graz an. Ob Siegfried Nagl in zehn Jahren einmal Bundeskanzler, Bundespräsident oder sonst irgendetwas wird, lassen wir dahingestellt. Er ist einer der Starken, den wir in der Steiermark haben - in Graz unangefochten. Man muss nur aufpassen, dass nicht alle glauben, der gewinnt sowieso. Wir müssen das auch sozusagen in die Scheune bringen. Denn Menschen über alle Parteigrenzen hinweg mögen ihn und sagen, er soll Bürgermeister bleiben.

Gerhard Koch Schützenhöfer

ORF

Gerhard Koch im Neujahrsgespräch mit Hermann Schützenhöfer

Steiermark heute: Sie haben gesagt, in zehn Jahren könnte er das einmal sein. Angeblich soll jetzt Erwin Pröll mit seinem Rückzug aus der Politik kokettieren. Bei Ihnen ist das offenbar nicht der Fall.

Schützenhöfer: Wenn ich jetzt so lange Landeshauptmann bleiben würde, wie es Pröll schon ist, dann wäre ich, glaube ich, im 89. Lebensjahr. Und dann fragen Sie mich wieder.

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