Das „Nightrace“ im Bann des Starduells

Nach seinem Sieg im Slalom von Kitzbühel geht es für Marcel Hirscher schon am Dienstag beim „Nightrace“ in Schladming weiter: Im Fokus steht das Starduell gegen Henrik Kristoffersen, der in Kitzbühel ausgefallen war.

Für Hirscher kam der Kitzbühel-Sieg wegen der sich anbahnenden leichten Formkrise gerade rechtzeitig. Als erst zweitem Läufer nach Ingemar Stenmark gelang es Hirscher somit, den sechsten Weltcup-Winter in Folge mindestens zwei Slaloms für sich zu entscheiden. An der Ausgangsposition vor dem Nachtrennen am Dienstag habe der Triumph vom Sonntag jedoch nichts geändert, betonte Hirscher.

„Nightrace“ vor Rekordbesuch

Das 20. „Nightrace“ könnte in Schladming diesmal alle Rekorde brechen. Der Ort ist ausgebucht, die Verantwortlichen rechnen mit Zuschauerrekord.

Denn Kristoffersens Ausfall, sein erster seit Zagreb 2015 oder 46 Bewerben, habe ihm in der Kitz-Entscheidung in die Hände gespielt. „Das hat es mir leichter gemacht“, so Hirscher. Denn wenn auch Hirscher nicht durchgekommen wäre, hätte er zumindest keine Punkte auf seinen härtesten Rivalen im Kampf um den Gesamtweltcup eingebüßt. Somit konnte er riskieren.

Ab 17.45 Uhr

Der erste Durchgang ist ab 17.45 Uhr live in ORF eins und im Livestream zu sehen. Die Entscheidung ist ab 20.45 Uhr ebenfalls in ORF eins und im Livestream zu sehen.

Kristoffersen will Revanche

Wenn der Norweger allerdings ins Ziel kommt, ist es laut Hirscher ein ständiger Kampf, der in seinem Kopf stattfindet. Immer auf volle Attacke zu schalten, um das Rennen vielleicht doch zu gewinnen, mache zwar mehr Spaß, „aber ich will den Gesamtweltcup halt auch gewinnen“. Dafür sei zumeist dosiertes Risiko gefragt.

Auf Kristoffersens Antwort darf man nach seinem Ausfall gespannt sein. „Es war keine perfekte Fahrt. Aber in dem Moment, bevor es passiert ist, war ich wirklich schnell unterwegs“, sagte der Norweger. „Es war kein schlechtes Skifahren. Es war kein Dummkopf-Skifahren“, wollte sich der 22-Jährige selbst nichts vorwerfen. „So ist das Leben. Auch Marcel ist schon ausgefallen.“

Im Vorjahr gewann Kristoffersen in Schladming vor Hirscher

APA/Roland Schlager

Im Vorjahr gewann Kristoffersen in Schladming vor Hirscher

20 Jahre „Nightrace“

Vor genau 20 Jahren wurde auf der Schladminger Planai das erste „Nightrace“ gefahren. Das Ski-Spektakel hat Schladming verändert - mehr dazu in 20 Jahre „Nightrace“ - ein Rückblick

Wieder neue Herausforderung

Die Vorfreude auf das 20. Nightrace in Schladming war bei Hirscher unmittelbar nach Kitzbühel nicht besonders groß. „Wenn es so wäre, dass ich jetzt gleich das Rennen fahren könnte, hätte ich eine Riesenfreude. Aber es ist oft eine Challenge, dass man für ein neues Rennen, eine neue Herausforderung alles wieder beieinander hat. Das ist für mich mittlerweile die große Herausforderung“, erklärte der 27-Jährige.

„Es kommt darauf an, wie ich schlafen kann, wie es mir geht, wie schnell ich regenerieren kann. Ganz wichtig ist das Schlafen. Oft schläft man nach so einem stressigen Wochenende dementsprechend nicht so gut. Das sind alles Faktoren, die sehr viel Einfluss haben.“ Der Sieg vom Sonntag mache es hingegen „null“ leichter. Lediglich die Erkenntnis, dass der Ski von Wengen im zweiten Lauf auch in Kitzbühel funktionierte, nehme er mit.

Vorjahressieger gegen Zweiten

Kristoffersen greift nach seinem dritten Schladming-Sieg nach 2014 und 2016. Hirscher gewann am Fuße der Planai 2012 und im Rahmen der Weltmeisterschaft 2013. Im Vorjahr fuhr er im Finale von Platz 22 noch auf Platz zwei, nachdem ihm vor dem ersten Durchgang ein ungewöhnliches Missgeschick passiert war: Aufgrund eines verkehrt eingesetzten Glases lief seine Brille immer stärker an, Hirscher war folglich quasi im Blindflug unterwegs.

Links: