Grippewelle hartnäckig wie selten

Die Grippewelle hat die Steiermark noch immer fest im Griff. Auch wenn die Zahlen der Erkrankungen leicht zurückgehen - Entwarnung gibt es von den Experten nicht. Sie bezeichnen die heurige Grippewelle als außergewöhnlich.

Seit den ersten Jännerwochen zwang die Grippewelle tausende Steirer ins Bett - den Großteil mit grippalen Infekten mit Fieber, unangenehmem Husten, Kopfweh, Hals- und Gliederschmerzen, aber es gab und gibt auch viele Fälle von Magen-Darm-Grippe - mehr dazu in Doppelt so viele Grippe-Kranke wie im Vorjahr.

„Sehr früh angefangen“

Der Virenstamm A hat die Steirer heimgesucht - und das gleich zu Jahresbeginn. „Die Grippewelle hat heuer sehr früh angefangen. Wir sind nur scheinbar in einer Abklingphase, und wir hoffen, dass es schön langsam dem Ende zugeht. Es gibt noch die Infekte“, so der Sprecher der niedergelassenen Ärzte in der Steiermark, Jörg Garzarolli. „Aber nicht einmal die Wissenschaftler können hier eine definitive Aussage machen, es ist eben ein Naturereignis.“

Kaltes Wetter hat Teilschuld

Ein Übriges habe das kalte Wetter zur Grippewelle beigetragen, so Garzarolli: „Das Wetter war ungewöhnlich kalt und es gab viel Hochnebel - kleine, kalte Wassertröpfchen, die einatmet werden. Das ist natürlich nicht günstig.“

Ansturm auf Ärzte und Apotheken

Noch immer herrscht derzeit ein Ansturm auf Ärzte und Apotheken, gerade vor dem Wochenende wollten sich viele Menschen noch mit Medikamenten eindecken. „Dass die Grippewelle vorbei ist, kann man von unserer Seite nicht bestätigen. Viele Kunden kommen und beklagen, dass sie hohes Fieber, Husten und Gliederschmerzen haben - Kinder, junge Menschen wie auch ältere. Auch bei usn sind einige Kolleginnen im Krankenstand“, schilderte Pharmazeutin Verena Lechner.

Lästiger Husten als Besonderheit

Die Grippewelle sei in mehrerer Hinsicht außergewöhnlich, so Garzarolli: „Sie war außergewöhnlich nicht nur in Bezug auf den frühen Beginn, sondern auch im Verbreitungsgrad - das hatten wir einige Jahre schon nicht mehr. Und die grippalen Infekte hatten die Besonderheit eines lästigen, trockenen, langanhaltenden und schwer zu behandelnden Hustens.“

Erleichterung durch Ferien

Die anstehenden Schulferien könnten aber endlich Erleichterung bringen, hofft Garzarolli, „denn Schulen und Kindergärten sind doch Brutstätten. Und da kann es doch zu einer Entfelchtung und Beruhigung kommen.“

Auch jetzt noch Zeit für eine Grippeimpfung

Erleichterung habe aber doch einigen Menschen die Grippeimpfung gebracht, meinte Garzarolli. Er rät wie viele Ärzte gegen die „echte“ Grippe auch jetzt noch zur Impfung, die Zusammensetzung sei heuer optimal. „Das war wirklich ganz toll. Es hat sich bewiesen, wie wichtig die Influenzaimpfung sein kann.“

Bewegung, Frischluft und Vitamine

Wer kann, sollte Menschenansammlungen meiden und Kranken nicht die Hand geben. Wer schon krank ist, sollte in die Armbeuge husten und niesen. Bewegung an der frischen Luft und Vitamine stärken das Immunsystem.