US-Visum: Keine Probleme bei Geschäftsreisen

Wer ein US-Visum beantragt, zuvor aber im Iran war, muss damit rechnen, kein Visum zu bekommen. So passiert dem Grazer Komponisten Klaus Lang. Bei Geschäftsreisen gebe es dagegen keine Probleme, sagt das Internationalisierungscenter.

Das von US-Präsident Donald Trump verhängte Einreiseverbot für Menschen aus sieben islamisch geprägten Ländern bekommen offenbar auch Reisende zu spüren, die aus der Steiermark kommen. So kann es sein, dass ihr Einreisevisum abgelehnt wird, wenn sie selbst einmal eines dieser sieben Länder bereist haben.

Fälle von Privatreisenden bekannt

Das ist auch dem Internationalisierungcenter der steirischen Wirtschaftskammer (ICS) bekannt. Derzeit seien davon aber nur Privatreisende betroffen, sagt ICS-Leiter Claus Tüchler: „Für Privatreisende scheint es Probleme zu geben, wenn man vorher im Iran war. Uns sind Fälle bekannt, wo es dann keine Visa gegeben hat. Aber es ist immer eine individuelle Entscheidung des Konsulats, ob jemand ein Visum kriegt oder nicht.“

Claus Tüchler Internationalisierungscenter

ORF

ICS-Chef Tüchler fliegt demnächst selbst in die USA und wartet auf ein Visum

Aufwändig, aber kein Problem

Tüchler muss in zwei Wochen selbst in die USA reisen. Dass auch er kein Visum bekommen könnte, glaubt er aber nicht, obwohl er erst im Vorjahr im Iran war: „Derzeit wissen wir von keinen Problemen von Unternehmen, die in die USA reisen wollen und zuvor im Iran waren. Die Beantragung ist zwar ein wenig aufwändig, aber für Geschäftsreisende nicht ein so großes Problem.“ Trotzdem empfiehlt Tüchler, sich rechtzeitig um das Visum zu kümmern, will man im Ernstfall auf seinen Flugkosten nicht sitzenbleiben.

Kein Visum für Grazer Komponisten

So ist es dem Grazer Komponisten Klaus Lang passiert. Derzeit sollte er eigentlich in Los Angeles sein, um dort in einem Kulturzentrum die Aufführung einer von ihm komponierten Messe vorzubereiten. Doch als er abfliegen wollte, erhielt er eine Absage. Das Visum für die USA wurde ihm verwehrt - offiziell wurde das nicht begründet, doch der Künstler ist überzeugt, dass es an einer Iran-Reise vor vier Jahren liegt.

Der Flieger ist demnach ohne den Grazer Komponisten abgehoben, seine Flugtickets sind verfallen. Für eine Beeinspruchung der Abweisung über die Botschaft hatte Lang keine Zeit mehr. Lang will nun prüfen, ob sich mit der US-Botschaft etwas machen lässt.

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