Aufregung um syrische Familie in Fürstenfeld

Eine syrische Familie aus Fürstenfeld soll nach drei Jahren in Österreich abgeschoben werden. Bürgermeister und Gemeindemitglieder wehren sich gegen den Ministeriumsbescheid. Widerstand gibt es auch von der Diakonie.

Am Mittwoch lief die Einspruchsfrist für den Abschiebebescheid der fünfköpfigen Familie Mardini ab. Die Diakonie legte Einspruch ein. Sollte dieser nicht den gewünschten Effekt bringen, werden die Eltern und drei Kinder ins Dublin-Land Bulgarien abgeschoben.

Bitte des Bürgermeisters

Neben der Diakonie kommt auch vom Fürstenfelder Bürgermeister Walter Gutzwar (ÖVP) Unterstützung. Er legte dem Einspruch eine Einschätzung der Situation bei und will so die Abschiebung verhindern. „Ich hab dieses Begleitschreiben an die zuständige Behörde auch abgesandt mit der Absicht, dass sehr wohl diese menschlichen Aspekte auch geprüft werden sollen, um hier den Kindern tatsächlich etwas Gutes zu tun - nämlich dort, wo sie eine neue Heimat gefunden haben, auch die Ausbildung beenden zu können“, so der Bürgermeister.

Vor allem Kinder bestens integriert

Nach der Flucht aus Aleppo über den Libanon, Bulgarien und Deutschland ist die Familie bereits seit drei Jahren in Österreich - knapp zwei Jahre davon in Fürstenfeld. Vor allem die Kinder seien gut integriert, so der Bürgermeister: „Sie sind bestens integriert, das heißt die Kinder sind bestens unterwegs in der Schulausbildung. Daher habe ich große Hoffnungen, dass auch hier die Menschlichkeit siegt.“

Unterschriften werden gesammelt

Ein Abschiebebescheid konnte in der Vergangenenheit bereits abgewehrt werden. Der Grund damals war die Krankheit des Vaters, heißt es von Betreuerseite. Wie es diesmal weiter geht, soll sich in einer Woche entscheiden. Bis dahin sammeln Freunde und Mitschüler noch Unterschriften gegen eine Abschiebung der Familie.