Wolfram Bergbau baut 22 Mitarbeiter ab

Wieder gehen in der Weststeiermark Jobs verloren: Nach PPC Insulators kündigt nun auch die Wolfram Bergbau und Hütten AG an, sich von 22 Mitarbeitern trennen zu müssen. Dem Unternehmen zufolge sei der Preisdruck sonst zu groß.

Wieder ist es ein Unternehmen aus dem Bezirk Deutschlandsberg, das den Abbau von Arbeitsplätzen ankündigt. Erst in der Vorwoche war bekannt geworden, dass die ehemalige Porzellanfabrik in Frauental, die PPC Insulators, vor dem Aus steht und 160 Mitarbeiter dadurch ihren Job verlieren - mehr dazu in PPC Insulators in Frauental vor Schließung (6.4.2017).

Bis zu sieben Kündigungen geplant

In weitaus geringerem Ausmaß kündigt nun auch die Wolfram Bergbau und Hütten AG mit Sitz in St. Martin im Sulmtal einen Stellabbau an. Das Werk, das Wolfram-Karbid-Pulver herstellt, gibt es bereits seit 1977, die Belegschaft ist seither auf 250 Mitarbeiter angewachsen.

22 Arbeiter und Angestellte müssen in den nächsten zwei Monaten nun gehen, wobei es sich bei der Mehrheit der Fälle um natürlich Abgänge handelt, sagt Personalchef Christian Puhr: „Dreiviertel etwa sind natürliche Abgänge, die einfach nicht nachbesetzt werden. Zwischen fünf und sieben Positionen müssen unser Unternehmen unfreiwillig verlassen.“

Belegschaft bereits informiert

Die betroffenen Mitarbeiter wurden Montagfrüh von der Geschäftsleitung informiert. Am frühen Nachmittag folgte eine Betriebsversammlung für die gesamte Belegschaft: „Die Betriebsversammlung hatte den Sinn, dass man noch einmal allen die gleiche Information gibt. Wir haben die Mitarbeiter an sich ganz gut informiert über den Stand unseres Unternehmens und die Stimmung ist den Umständen entsprechend.“ Ob weitere Kündigungen folgen werden, könne aus derzeitiger Sicht nicht beantwortet werden, so Puhr.

Preisdruck macht Abbau „nötig“

Als Grund für den Stellenabbau nennt Puhr den zunehmenden Preisdruck, denn obwohl das Unternehmen hohe Qualität anbiete, „wird der Preis bei der Kaufentscheidung unserer Kunden immer wichtiger“. Zwar schreibe das Unternehmen nach wie vor Gewinne, laut Puhr habe man sich aber entschieden, nicht länger zuzuwarten, bis es vielleicht sogar zu spät ist: „Wir sehen keinen anderen Weg, die wirtschaftliche Zukunft zu sichern, so lange wir noch stabil sind. Wenn wir einmal schlechter dran sind, vom Ergebnis her, dann hat man nicht mehr die Zeit, sinnvoll zu handeln.“

Mit der Senkung der Personalkosten hofft Puhr, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sichern zu können und zeigt sich auch optimistisch, „dass wir langfristig erfolgreich sein können.“ Für die gekündigten Mitarbeiter wurde ein Sozialpplan erstellt, der die Auswirkungen auf die Betroffenen abfedern soll.