Riesenbagger Leopold nach 13 Jahren auferweckt

Nach 13 Jahren Pause ist Österreichs größter Bagger Leopold für einen Tag aus seinem Ruhestand zurückgekehrt: In Voitsberg setzten alte Gefährten den hunderte Tonnen schweren Schaufel-Radbagger wieder in Gang.

Von Fastenzeit hat Leopold noch nie etwas gehört - immerhin bringt der Schaufel-Radbagger aus Voitsberg 564 Tonnen auf die Waage; ein ausgezeichnetes Kampfgewicht für den Bergbau. Seit 2004 genießt das Ungetüm seinen Ruhestand und schlummert friedlich vor sich hin - doch nun wurde er geweckt und hat sich tatsächlich bewegt.

Riesenbagger Leopold

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Fast so wie früher im Jahr 1987, als er noch im Tagbau Oberdorf bei Voitsberg rund um die Uhr im Einsatz war. Gewappnet mit einem Schaufelrad mit einem Durchmesser von siebeneinhalb Metern schaffte er 1.000 Tonnen Material pro Stunde. Fast 20 Jahre lang hat Leopold gebuddelt und geschuftet.

Hugo Pagger

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Leopold und sein alter Gefährte Hugo Pagger

Besuch von alten Gefährten

Seit 2004 verbringt der zwölf Meter hohe Bagger - der offiziell VA-BE700 heißt - in Zangtal seinen Ruhestand. Und den nimmt er wörtlich. Nun bewegte sich Österreichs größter Bagger aller Zeiten wieder zum ersten Mal seit Jahren - ganz langsam und behutsam, wie es sich für einen alten Herrn nun einmal gehört.

Begleitet wurde er dabei von seinen alten Gefährten, wie etwa Hugo Pagger. Nomen est omen: Der Baggerfahrer hat Leopold früher schon gesteuert - und kann seine Wiedersehensfreude kaum verbergen: „Ein Wahnsinn! Ich hätte nie geglaubt, dass ich nach dreizehn Jahren nochmal auf dem Bagger sitze.“

Zweitägige Vorbereitungen

Das technische Prozedere dahinter erklärt Elektriker Gerhard Brunner: „Wir mussten den Bagger von der ursprünglichen Stellung, in der er Richtung Voitsberg gestanden ist, um ungefähr 60 Grad drehen und 20 Meter zurückfahren.“ Die Störung von Leopolds Dornröschenschlaf wurde notwendig, weil die Bandwägen zwischen ihm und dem Trichterwagen in den letzten Jahren ins afrikanische Togo verkauft wurden.

Riesenbagger Leopold

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Die entstandene Lücke wollte man schließen - und hat Leopold deshalb neben den Trichterwagen gestellt. Zwei Tage haben die Vorbereitungen dafür gedauert, wie Projektleiter Franz Borstner erklärt: „Hauptaufgabe war es, die ganze Elektrik durchzuprüfen und die Not-Ausschalter zu überbrücken - da war alles abgezwickt oder teilweise gestohlen.“ Nun kann Leopold nach einem aufregenden Tag wieder seinen Ruhestand genießen.