Schickhofer nicht mehr für Finanzen zuständig

In der Landesregierung kommt es zu einer Änderung der Zuständigkeiten. Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) gibt das Finanzressort an Landesrat Anton Lang (SPÖ) ab. Von der Opposition hagelt es Kritik.

Es ist eine aktuelle Entwicklung, die durchaus als Knalleffekt bezeichnet werden kann: Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer wird nicht mehr für sein Kernressort zuständig sein. Er gibt die Landesfinanzen an seinen SPÖ-Kollegen Anton Lang ab, der bislang bereits für Verkehr, Umwelt, Sport und Umweltschutz zuständig war. Während Langs Zuständigkeiten um ein gewichtiges Ressort wachsen werden, übernimmt Schickhofer statt den Landesfinanzen keine andere Aufgabe. Er will sich künftig voll und ganz auf die Gemeindeentwicklung konzentrieren, wie es heißt.

„Regionen stärken und 400 Projekte abwickeln“

„Beim Finanzausgleich konnte ich als Chefverhandler auf Seiten der Länder 300 Millionen mehr für Länder und Gemeinden herausholen. Das war Chefsache. Auch die letzten steirischen Landeshaushalte waren besser als ursprünglich geplant. Der mittelfristige Finanzrahmen steht ebenfalls. Die Arbeitslosigkeit geht massiv zurück, der Jobmotor springt an“, zog Schickhofer am Dienstag eine Erfolgsbilanz seiner Tätigkeit als Landesfinanzreferent.

Michael Schickhofer

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Michael Schickhofer

„Unsere Investitionen zeigen Wirkung. Jetzt ist es an der Zeit, die geregelten Finanzen an Landesrat Toni Lang zu übergeben. Ich werde mich ab sofort den über 400 Projekten in allen steirischen Regionen widmen, die Jobs bringen und für mehr Wohlstand und eine gute Zukunft sorgen werden“, so Schickhofer.

„Lang bringt Budgeterfahrung mit“

Für Schickhofer ist Lang offenbar der ideale Nachfolger. Er bringe als ehemaliger Banker alle Voraussetzungen dafür mit, er kenne sich im Finanzwesen sehr gut aus. Schließlich sei er in seiner beruflichen Zeit in der Privatwirtschaft 33 Jahre lang sehr erfolgreich bei der Sparkasse Leoben tätig gewesen. Nachhaltige Akzente hat Lang laut Schickhofer auch als Finanzstadtrat der zweitgrößten steirischen Stadt Leoben setzen können.

Lang: „Große Ehre und Herausforderung“

„Es ist für mich eine große Ehre und eine riesige Herausforderung, künftig für die Finanzen der gesamten Steiermark die Verantwortung zu tragen. Ich möchte den verantwortungsvollen Kurs, den LH-Stv. Michael Schickhofer eingeschlagen hat, im Interesse der steirischen Steuerzahler fortsetzen“, so Landesrat Anton Lang in einer ersten Stellungnahme zu seiner neuen Aufgabe.

FPÖ: „Anfang vom Abgang“

Die steirischen Oppositionsparteien reagieren auf die Änderungen mit heftiger Kritik. FPÖ-Chef Mario Kunasek bezeichnet den Wechsel der Zuständigkeiten als den „Anfang vom Abgang“. Schickhofer sei es bisher nicht gelungen, aus dem Schatten des schwarzen Landeshauptmannes zu treten. "Daher hat er in den letzten zweieinhalb Jahren auch verzweifelt Aufgaben fernab der Steiermark gesucht, um sich zu inszenieren.“ Die Übertragung des Finanzressorts an Landesrat Lang deutet Kunasek als ersten Schritt des LH-Vizes in eine neue berufliche Karriere.

Grüne: „Demontage durch SPÖ“

Der grüne Landessprecher Lambert Schönleitner sieht eine „offensichtliche Demontage durch die SPÖ. Der Wechsel der Finanzen zu Lang ist die nächste Pleite nach der Schenkung des Landeshauptmanns an die ÖVP und nach dem Flop bei der Wohnungsunterstützung“, so Schönleitner.

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