Steuerfreiheitstag: Kritik an hoher Steuerlast

Am Dienstag ist Tax Freedom Day bzw. Steuerfreiheitstag - ab dann arbeiten die Steuerzahler nicht mehr für den Staat, sondern für sich selbst. Zu diesem Anlass wird eine Reduktion der Steuerlast gefordert.

Mehrwertsteuer

APA/Frank Rumpenhorst

Die Errechnung des Tax Freedom Days soll veranschaulichen, wie hoch die Abgabenquote in einem Land ist. In Österreich beträgt sie laut Berechnungen des Austrian Economics Centers mehr als 60 Prozent - somit fällt der Tax Freedom Day heuer auf Dienstag, den 15. August.

Im Vorjahr ist der Österreichische Tax Freedom Day auf den 22. August gefallen - so spät wie nie - mehr dazu in Tax Freedom Day: Arbeiten für die eigene Tasche. Dass er heuer aufgrund der Steuerreform 2016 sieben Tage früher stattfindet, sei laut Alfred Freiberger von der Jungen Industrie Steiermark zwar erfreulich, jedoch immer noch viel zu spät: „Wir sagen ja nicht, dass der Staat nichts kosten soll oder nichts kosten darf. Nur das Verhältnis zwischen Leistung und Kosten muss in einen vernünftigen Rahmen gebracht werden.“

Dass dieser „vernünftige Rahmen“ grundsätzlich möglich ist, würden andere Länder vorzeigen, meint Christoph Kovacic von der Jungen Wirtschaft: „In Amerika sind wir bereits am 23. April 2017; da arbeiten die Leute schon für sich selbst, in Österreich ab 15. August, in der Schweiz ab 30. Juni 2017. Und das ist auch eine Forderung der Jungen Wirtschaft gemeinsam mit der Jungen Industrie: Halbe/Halbe ist genug!“

Gesamtsteuerquote von 62,2 Prozent

47 Prozent betragen die Lohn- und Lohnnebenkosten derzeit in Österreich. Rechnet man die täglichen Verbrauchssteuern wie zum Beispiel Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer oder Kommunalabgaben dazu, ergibt sich eine Gesamtsteuerquote von 62,2 Prozent.

Mag. Christoph Kovacic, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft, Dipl.-Ing. Alfred Freiberger, Landesvorsitzender der Jungen Industrie

Fischer

Von links: Christoph Kovacic, Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft und Alfred Freiberger, Landesvorsitzender der Jungen Industrie

Die Schweiz mit ihren 50 Prozent soll laut Feriberger als Vorbild wirken: "Der Unterschied ist, dass vor allem die Verwaltung straffer und effizienter geführt wird, da kann sich Österreich sicher sehr viel abschauen. Dort sollten wir uns hinbewegen: Österreich sollte der „Best-Place-to-be-born“ werden.

Forderung an künftige Bundesregierung

Die Forderung der Jungen Wirtschaft und der Jungen Industrie richtet sich an die künftige Bundesregierung. Sie sollte sich an den bereits am Tisch liegenden Vorschlägen des Rechnungshofs orientieren. Eine Gesamtsteuerlast von „nur“ 50 Prozent liegt in Österreich schon lange zurück - 1976 ist der Tax Freedom Day auf den 1. Juli gefallen.

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