Pflanzenkohle soll Nitratbelastung verringern

„NIKO“, ein steirisches Versuchsprojekt der Ökoregion Kaindorf, könnte einen Durchbruch zur Verringerung der Nitratbelastung in Böden bringen. Im Zuge der Tests wird Gülle Pflanzenkohle beigemengt. Die Ergebnisse sind vielversprechend.

Vor allem das Grazer Feld, das Leibnitzer Feld und auch das Grenzgebiet zu Slowenien gelten als Nitratproblemzonen in der Steiermark. Aber auch im Burgenland ist hohe Nitratbelastung im Grundwasser Alltag. Das steirische Forschungsprojekt „NIKO“ - eine Abkürzung für „Nitratreduktion durch Kohleeinbringung“ - könnte jetzt möglicherweise Abhilfe schaffen.

„Die Idee dahinter ist, dass die Pflanzenkohle sehr gut Stickstoff binden kann und - wenn man Pflanzenkohle in die Gülle einmischt - dadurch der Nitratgehalt im Boden, vor allem im Frühjahr, reduziert werden kann“, erklärt Initiator und Projektleiter Gerald Dunst von der Ökoregion Kaindorf.

„Haben Nitratreduktion von 47 Prozent erreicht“

Letztes Jahr gab es den ersten Großflächenversuch auf 40 Hektar von Leibnitz bis Wiener Neustadt. Die Felder wurden gedrittelt: In einem Drittel wurde Gülle herkömmlich aufgebracht und im zweiten Drittel unter die Saatreihe eingespritzt.

Dünger

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Letztes Jahr wurden für das Forschungsprojekt rund 130.000 Euro in die Hand genommen. Das heurige Projekt kostet 60.000 Euro, die zur Gänze vom Land Steiermark getragen werden

Im dritten Drittel wurde die eingespritzte Gülle zusätzlich mit Pflanzenkohle versetzt - „sehr spannend, weil wir eine Nitratreduktion von 47 Prozent erreicht haben. Vor allem in den kritischen Monaten April und Mai, wo der Mais noch sehr wenige Nährstoffe verbraucht. Gleichzeitig haben wir Ertragssteigerungen bis zu zehn Prozent erzielt“, kommentiert Dunst den Erfolg.

Versuch Nummer zwei läuft

Gemeinsam mit der Versuchsanstalt Hatzendorf läuft jetzt gerade Versuch Nummer zwei - „noch bis zur Maisernte. Dann wird er zur Gänze ausgewertet. Das heißt, die Erträge und die Nitratverläufe in Beziehung gestellt“, verrät der Experte.

Sollten sich die heurigen Ergebnisse laut Dunst mit den Letztjährigen decken, „dann könnte das eine Revolution bedeuten! Nämlich, dass wir mit dem Stickstoff in der Gülle viel effizienter umgehen können und dass vor allem Handelsdünger eingespart werden kann. Das ist nicht nur fürs Geldbörsl des Bauern gut, sondern auch für die Umwelt und den Grundwasserschutz.“

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