Grüner Strom für mehr als 21.000 Haushalte

Auf der Handalm (Bezirk Deutschlandsberg) entsteht derzeit das größte Windpark-Projekt im Süden Österreichs. 58 Millionen Euro werden investiert. Ab Oktober werden bereits 13 Windräder Strom für mehr als 21.000 Haushalte liefern.

Eine Baustelle in 1.800 Meter Seehöhe ist nicht alltäglich. Auf der Handhalm, nördlich der Weinebene, befindet sich derzeit eine Großbaustelle. Hier baut die Energie Steiermark seit April des Vorjahres einen großen Windpark. Mehr dazu in Energie Steiermark baut Windpark auf der Handalm (11.3.2016) und Grundsteinlegung für Handalm-Windpark (20.7.2016).

Windpark Handalm

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76 Millionen Kilowattstunden grüner Strom pro Jahr

Die ersten Räder stehen bereits. Ab Oktober drehen sich 13 Windräder für mehr als 21.000 Haushalte. Die Gesamtleistung liegt laut dem Landesenergieversorger bei 39 Megawatt, es werden jährlich 76 Millionen Kilowattstunden grüner Strom erzeugt. Das ist nur geringfügig weniger als die Erzeugungsmenge aus dem Murkraftwerk Graz, hieß es am Mittwoch bei einem Lokalaugenschein auf der Handalm. Die Großbaustelle in 1.800 Meter Seehöhe ist auch für die beteiligten Unternehmen, darunter viele regionale Firmen, herausfordernd. Gilt es doch die benötigten Teile auf die Alm zu transportieren und auch die Montage ist kein leichtes Unterfangen.

So haben etwa die Rotorblätter ein Einzelgewicht von acht Tonnen und nach der Installation einen Gesamt-Durchmesser von 82 Metern, die Anlagen sind jeweils 120 Meter hoch. Allein das Fundament wiegt 1.000 Tonnen. Der erzeugte Strom wird über eine 17 Kilometer lange Transportleitung in das Umspannwerk Deutschlandsberg eingespeist und direkt in der Region verbraucht.

Windpark Handalm

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Besonderer Schutz von Flora und Fauna

Beim Bau wird besonderer Wert auf den sensiblen Umgang mit dem ökologischen Umfeld gelegt, teilte die Energie Steiermark mit. Vorstandssprecher Christian Purrer: „Insgesamt 150 verschiedene Einzelauflagen sorgen für einen besonderen Schutz von Wildtieren, Vögeln, Fledermäusen und umliegenden Alm- und Weideflächen.“ Vorstandsdirektor Martin Graf ergänzte: „Während der zweijährigen Bauphase können wir rund 280 Arbeitsplätze sichern. Die Kooperation in der Region ist überaus konstruktiv, wir wollen das Potential erneuerbarer Ressourcen in allen Teilen des Landes ausschöpfen. Dort, wo es ökologisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist.“

Eigentümervertreter und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) zeigte sich beim Rundgang auf der Baustelle beeindruckt: „Wir mussten in den vergangenen Wochen in der Steiermark miterleben, welch verheerende Auswirkungen der Klimawandel hat. Darum sind Projekte wie dieses besonders wichtig für den Klimaschutz. Dieser Windpark folgt exakt den Leitlinien der Klima- und Energiestrategie des Landes“, so Schickhofer. Mit dem Projekt können laut Schickhofer mehr als 46.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich eingespart werden, umgerechnet wäre das der Ausstoß von etwa 22.000 Fahrzeugen.

Windpark-Strom für steiermarkweit 80.000 Haushalte

Die Energie Steiermark nahm bereits im Oktober 2014 auf der benachbarten Freiländeralm ihren ersten Windpark in Betrieb. Dort werden seither von drei Windrädern jährlich 13 Millionen Kilowattstunden grüner Strom für 3.500 Haushalte in der Region produziert. Mehr dazu in Windpark auf Freiländeralm eröffnet(16.10.2014). Steiermarkweit werden bereits mehr als 80.000 Haushalte mit Strom aus Windanlagen versorgt.

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