Beliebte E-Bikes sorgen für steigende Unfallzahlen

Der Trend zum E-Bike ist stärker denn je: Österreichweit wurden im Vorjahr 86.500 Elektrofahrräder verkauft. Damit ist jedes fünfte verkaufte Rad ein E-Bike. Doch mit der erhöhten Geschwindigkeit steigen auch die Unfallzahlen.

Im Jahr 2016 sind österreichweit 16 Menschen bei einem Unfall mit einem E-Bike ums Leben gekommen. Im Jahr davor waren es drei. Fast jeder zweite tödlich verunfallte Lenker war über 65 Jahre alt. Laut Statistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit sind im Vorjahr österreichweit 3.700 Personen mit dem E-Bike so schwer verunfallt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Frau fährt auf E-Bike (Elektrofahrrad)

ORF

Man ist nicht nur schneller, sondern kann auch längere und steilere Strecken zurücklegen: E-Bikes haben vor allem für ältere Menschen viele Vorteile

„Unfallschwere bei E-Bikes viel höher“

Das liegt laut Peter Felber vom Kuratorium auch daran, dass die Elektrofahrräder vor allem von über 45-Jährigen genutzt werden: „Wir haben immerhin bei einem E-Bike eine hohe Anfahrtsgeschwindigkeit, also man kann sehr schnell beschleunigen, das Gewicht des Fahrrads ist viel größer und ältere Menschen haben leider sehr oft zu wenig Übung. Wenn man die Unfallschwere zwischen normalen Fahrrädern und E-Bikes vergleicht, dann sieht man sehr deutlich, dass jene bei E-Bikes viel höher ist.“

Helm und Fahrsicherheitstraining empfohlen

Fast jeder zweite Lenker eines Elektrorads trägt bereits einen Helm. Die Quote ist damit wesentlich höher als bei herkömmlichen Rädern - aber ganz prinzipiell ist das Tragen eines Helms ratsam. Ebenso empfiehlt der Experte Fahrsicherheitstrainings.

Er betont: „Man kommt mit so einem Fahrrad wahnsinnig leicht auf einen Berg hinauf, aber man muss am Ende des Tages auch wieder runter. Da geht es schon ums Bremsverhalten; der Schwerpunkt des E-Bikes ist zum Beispiel höher oben. Hier muss man aufpassen und - so leicht es am Anfang auch geht - das Fahren wirklich üben und trainieren. Dafür gibt es diverse Kurse und es zahlt sich auf jeden Fall aus!“

Adaptierung der Radwege angeregt

Schon jetzt ist jedes fünfte im Handel verkaufte Fahrrad ein E-Bike. Hält der Trend an, müssten auch Radwege bezüglich Breite, Sichtweiten und Kurvenradien adaptiert werden, empfiehlt das Kuratorium für Verkehrssicherheit.

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