Umbau der Fachschule Grottenhof in Gefahr

Nach der Volksbefragung zu den Alt-Grottenhof-Gründen in Graz scheint die Umwidmung in Bauland vom Tisch zu sein. Diese hätte den Umbau der Fachschule Grottenhof finanzieren sollen. Woher dafür jetzt das Geld kommen soll, ist unklar.

Über 90 Prozent der Bevölkerung des Grazer Bezirks Wetzelsdorf stimmten am Sonntag dafür, dass die Acker- und Grünflächen der Landwirtschaftsschule Alt-Grottenhof erhalten bleiben sollen - mehr dazu in Graz-Wetzelsdorf für Behalt der Grünfläche. Das Ergebnis ist für die Politik zwar nicht bindend, allerdings ist neben KPÖ, SPÖ und den Grünen auch Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) dagegen, so dessen Sprecher Thomas Rajakovics: „Es war vom Bürgermeister ja nie geplant, dort einen Wohnbau zu errichten. Das war eine Erfindung der KPÖ bzw. durchaus auch ein Ansinnen des Landes.“

20 Millionen Euro für Umbau benötigt

Die nötige Dreiviertel-Mehrheit im Gemeinderat für eine Umwidmung wird daher nicht erreicht und somit scheint auch die Idee des Landes nicht mehr umsetzbar zu sein - Landesrat Johann Seitinger (ÖVP)wollte durch den Verkauf der Gründe inklusive Umwidmung „die Fachschule Grottenhof retten“, wie er wörtlich sagt.

20 Millionen Euro brauche man für den Umbau, nur mit einer Bauwidmung hätte man diese Summe durch den Verkauf des fünf Hektar großen Teils der Alt-Grottenhof-Gründe einnehmen können. „Durch eine Widmung wäre hier natürlich ein wesentlich höherer Betrag zu erzielen gewesen. Das muss man zur Kenntnis nehmen“, so Seitinger.

Stadt als Kaufinteressent, Land sucht Bestbieter

Die Suche nach einem Käufer wird für das Land jetzt schwieriger. Ein Interessent wäre die Stadt Graz selbst, so Bürgermeister-Sprecher Rajakovics: „Wir sind in Gesprächen mit Hans Seitinger, dass es eine Lösung gibt, dass wir trotzdem Flächen kaufen können und sie der Schule als Ackerland wieder zur Verfügung stellen. Aber diese Verhandlungen laufen noch.“

Für Seitinger steht allerdings fest, dass diese Variante die benötigten 20 Millionen Euro nicht einbringen wird: „Man wird sehen, ob es Kaufinteressenten gibt, die mehr bieten, als es die Stadt Graz in der Lage ist. Ich muss auch im Sinne des steirischen Landeshaushaltes und im Sinne der notwendigen Investitionen sozusagen die `Bestbieter-Präambel´ ziehen.“

Wie das Angebot der Stadt genau aussieht bzw. ob und wann es zu einem Abschluss kommen könnte, darüber bewahren beide Seiten derzeit noch Stillschweigen.