Weinbauern freuen sich über reiche Ernte

Gute Stimmung herrscht derzeit unter den steirischen Weinbauern: Nach dem Katastrophenjahr 2016 hat 2017 eine reiche Ernte gebracht: Mehr als 25 Millionen Liter wurden und werden vom neuen Jahrgang abgefüllt.

Das sorgt auch bei den obersten Weinverantwortlichen des Landes, die am Dienstagvormittag erste Kostproben des neuen Jahrgangs vorstellten, für beste Stimmung: „Wir haben das Glück, dass wir heute einen tollen Wein präsentieren können - wahrscheinlich einen Jahrgang, an den wir uns noch lange erinnern werden“, so Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP).

Man schmecke einiges heraus, so Werner Luttenberger von Wein Steiermark: „Man schmeckt, dass es im Herbst einmal sehr knapp zugegangen ist, Weine, die vor diesem großen Regen gelesen worden sind, leichter, frischer, etwas schlanker sind, vielleicht dort und da ein bisschen grüner sind. Und bei den Weinbauern, die die Nerven hatten und später geerntet haben, merkt man eine Fülle, eine Wuchtigkeit.“

Aschließen an Verkaufserfolge

Die Witterung hat der Landwirtschaft in den letzten Jahren zugesetzt: Der Weinbau war von Frost, Trockenheit und Hagel besonders betroffen und in Folge auch die Erntemengen und die Qualität - mehr dazu in Wein 2016: Viel Geschmack in wenigen Flaschen (15.7.2016). Nach dem Ausfall des Jahrgangs 2016 verspricht der heurige Jahrgang sowohl in Qualität und Quantität an vorhergegangene Verkaufserfolge anzuschließen.

Wein

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Am kommenden Mittwoch werden bei der großen Jahrgangspräsentation in der Grazer Stadthalle insgesamt 1.300 neue steirische Weine präsentiert

Dank des Weinmarketings sollte sich der steirische Wein nun häufiger in den Verkaufsregalen finden, so Luttenberger: „Ich bin froh, dass wir in den letzten Jahren viel Marketing in Richtung Herkunft des Produkts gemacht haben: Wenn ‚Steirischer Wein‘ draufsteht, wird das von den Konsumenten auch goutiert.“

„Sind alle gemeinsam gefordert“

Ob Welschriesling, Muskateller, Grauburgunder oder Schilcher: Die typisch fruchtigen und zugleich fülligen Geschmacksnoten, für die die steirischen Weine berühmt sind, sind laut Experten beim Jahrgang 2017 besonders stark ausgeprägt.

Um die Qualität zu halten, müssten die Winzer angesichts der Herausforderung Klimawandel ständig innovativ bleiben, heißt es: „Gerade aus den Erfahrungen 2016 sind wir alle gemeinsam gefordert - letztlich geht’s um Wertschöpfung, um Familieneinkommen in den Betrieben“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher.

„Abwandern in Richtung Weinbauern“

Und zumindest heuer werden da viele Grund zur Freude haben: Immerhin liegt der Ernte-Ertrag um satte 200 Prozent höher als 2016 - manche satteln um: „Es gibt ein Abwandern von Obstbauern in Richtung Weinbauern. Ich könnte Ihnen Beispiele zeigen, wo aus einem Vorzeige-Obstbaubetrieb ein Vorzeige-Obst- und Weinbaubetrieb geworden entstanden ist. Der Druck, eine Sparte zu verlassen, wo es vielleicht nicht ganz so lukrativ ist zu produzieren, ist da“, so Luttenberger.

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