Neue Riesenbohrer für Semmeringbasistunnel

Beim Bau des rund 27 Kilometer langen Semmeringbasistunnels kommen in Kürze zwei Riesenbohrer zum Einsatz: Jeder ist 120 Meter lang, 2.500 Tonnen schwer und hat einen Durchmesser von zehn Metern.

Nach den Verzögerungen beim Koralmtunnel - mehr dazu in Eröffnung der Koralmbahn verzögert sich bis 2026 - blickt man in der Steiermark gespannt zum Semmering, wo das zweite große Eisenbahn-Tunnelprojekt der ÖBB entsteht: Der Semmeringbasistunnel zwischen Mürzzuschlag und Gloggnitz in Niederösterreich.

Ab dem Frühsommer wird gebohrt

Bislang wurde beim Semmeringbasistunnel hauptsächlich gesprengt und gegraben. Ab dem Frühsommer wird nun gebohrt - und zwar vom Fröschnitzgraben in Richtung Gloggnitz. Man habe nun einen neun Kilometer langen, homogenen Gebirgsabschnitt erreicht, erklärte ÖBB-Projektleiter Gerhard Gobiet: „Dort haben wir Wechselgneise, das ist ein homogenes Gestein mit wenig Störzonen, das gut tragfähig ist und wo wir auch kein Bergwasser vorfinden.“

Riesenbohrer Semmeringbasistunnel

ORF

Maschinen aus Frankreich

Eingesetzt werden zwei riesigen Vortriebsmaschinen. Die Tunnelbohrer wurde Stück für Stück ein einem Werk Nahe Lyon in Frankreich gebaut, dann per Schiff nach Linz und anschließend mit dem Lkw zum Fröschnitzgraben gebracht. Jeder Riesenbohrer ist 2.500 Tonnen schwer, 120 Meter lang und hat einen Durchmesser von zehn Metern. Der schwerster Teil ist der Antriebsteil mit 109 Tonnen. Die Teile wurden über 400 Meter tiefe Schächte nach unten gebracht.

Riesenbohrer Semmeringbasistunnel

ORF

Tunnel wird im Ganzen herausgedreht

„Die Tunnelvortriebsmaschine ist wie ein großer Bohrer, der den Eisenbahntunnel in einem Ganzen herausdreht. Das Schneidrad vorne dreht sich und schert das Gestein quasi ab und das kommt über Öffnungen hinein auf Förderbänder und wird dann abtransportiert“, so Gobiet.

Fertigstellung 2022 geplant

Beim Vortrieb wird nicht nur gebohrt, sondern das Gestein an den Seiten und der Decke gleichzeitig über so genannte Tübbinge gesichert. Seitens der ÖBB rechnet man damit, dass man pro Tag zehn bis 15 Meter bohren kann. Das bedeutet, dass das neun Kilometer lange Teilstück im Jahr 2022 fertig sein könnte.