Legionellen: Neue Richtlinien für mehr Sicherheit

Im Februar sind in Hartberg zwei Oststeirer an Legionellen erkrankt, nachdem sie ihr Auto bei einer verunreinigten Waschanlage geputzt hatten. Mit einem Maßnahmenpaket will das Land derartige Fälle in Zukunft vermeiden.

Die rund 300 steirischen Waschanlagenbetreiber bekommen in den nächsten Tagen Post von der Wirtschaftskammer: Darin aufgelistet sind die Richtlinien, an die sich künftig alle halten sollten, um zu verhindern, dass sich erneut gefährliche Bakterien bilden und Menschen daran lebensgefährlich erkranken können.

Ende Februar waren zwei Pkw-Besitzer im Raum Hartberg betroffen - mehr dazu in Krank durch Autowäsche: Gefahr von Legionellen. (28.2.2018). In der Folge kündigten die Behörden an, einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten - mehr dazu in und Legionellen: Maßnahmen für Waschanlagen (10.4.2018) -, und dieser ist jetzt fertig.

Grenzwerte und Proben genau vorgeschrieben

Max Meixner von der zuständigen Landesbehörde erarbeitete gemeinsam mit Technikern, Medizinern und Vertretern des Arbeitsinspektorats die Richtlinien: „Die Vorgaben von uns sind einerseits Grenzwerte, andererseits werden die Stellen im Detail beschrieben, an denen die Proben dann zu ziehen sind. Außerdem wird festgehalten, dass zertifizierte Fachinstitute diese Proben untersuchen müssen.“

Neue Prüf- und Wartungspläne für Waschanlagen

In der Steiermark sind Anlagen von rund 20 unterschiedlichen Herstellern in Betrieb - mit ihnen ist die Behörde in ständigem Kontakt. Deren Prüf- und Wartungspläne werden jetzt an die neuen Richtlinien angepasst, erklärt Meixner. Auch die Anlagenbetreiber seien bemüht, ähnliche Fälle wie in Hartberg künftig zu vermeiden. „Wir haben sofort gemerkt, dass die Anlagenbetreiber und Hersteller selbstständig zahlreiche Maßnahmen gesetzt haben. Das beginnt zum Beispiel bei Reinigungen und Beprobungen von Anlagen. Die haben wirklich sehr viel im Vorfeld erledigt, damit die Anlagen sicher in Betrieb genommen werden können“, so Meixner.

Intensivere Wartung, aber keine großen Umbauten

Nächstes Jahr soll laut Wirtschaftskammer auch eine eigene Ö-Norm für Waschanlagen Orientierung und Sicherheit bieten. Kleinere Umbauten müssten nur die wenigsten vornehmen - für die meisten steirischen Waschanlagenbetreiber bedeute das lediglich eine intensivere Wartung, sagt Max Meixner.