Krankenstand: Steirer immer kürzer zuhause
Laut der aktuellen Statistik der steiermärkischen GKK waren die Steirer im Vorjahr 5,2 Millionen Tage im Krankenstand - so viele wie noch nie; auch die Zahl der Fälle erreichte mit 575.000 einen neuen Höchststand.
Dieser Anstieg ist laut Experten einerseits auf die Grippewelle zurückzuführen, andererseits auch darauf, dass die Zahl der Versicherten steigt. Was aber auffällt ist, dass die Steirer immer kürzer im Krankenstand bleiben - im Durchschnitt 9,7 Tage. Vor zehn Jahren waren es noch 11,1 Tage.
Pflichtbewusstsein und Sorge um Job
Die Sorge um den Job würde dazu führen, dass kranke Arbeitnehmer kürzer zuhause bleiben: „Das liegt vor allem daran, dass Arbeitgeber den Arbeitnehmer während der Krankenstände sehr oft belästigen und oft schon nachfragen ‚Wann kommen sie wieder? Wir brauchen sie so dringend!‘ und viele Arbeitnehmer sehr pflichtbewusst sind und Angst um ihren Job haben“, erklärt die Arbeitsrechtsexpertin in der Arbeiterkammer, Elisabeth Gschiel.
ORF
Laut der AK kommen auch immer mehr arbeitsbedingte Muskel- und Skeletterkrankungen vor - 70.000 Fälle verzeichnete man im Vorjahr. Das lange Sitzen vor dem Computer mache krank, so Gschiel: „Bandscheibenvorfälle werden immer mehr und dadurch auch die Krankenstandsdauer und die Krankenstände der Mitarbeiter - das ist wirklich ein Problem.“
Burnout-Fälle nehmen zu
Auch die Krankenstände wegen Burnouts würden zunehmen - „und dann kommt es leider dazu, dass diese Betroffenen oft wirklich Monate ausfallen - das sind dann nicht nur Wochen, das kann bis zu sechs Monate oder noch länger andauern“, betont die Expertin. Und: Viele würden danach gar nicht mehr in ihre Jobs zurückkehren.