Ärztekammer springt bei Lehrpraxen ein
Im Februar wurde zwar eine Grundsatzeinigung über die Förderung erzielt, die Frage nach dem Fördermanagement blieb vorerst aber ungeklärt. „Es ging uns um die jungen Kollegen, die eine Lehrpraxis brauchen, es ging uns genauso um die Sicherheit für die Inhaber solcher Lehrpraxen“, sagt der steirische Ärztekammerpräsident Herwig Lindner. Deswegen sei die Ärztekammer Steiermark jetzt eingesprungen, um die Lehrpraxis zu sichern, hieß es am Freitag in einer Aussendung.
Ohne Lehrpraxis keine hausärztliche Versorgung
Laut Lindner wäre für das Fördermanagement ursprünglich die Steirische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) vorgesehen gewesen, diese wollte die Schlüsselfunktion aber ebenso wenig wie die Gebietskrankenkasse nicht übernehmen, so Lindner.
APA/Barbara Gindl
Dass die Lehrpraxen nun gesichert seien, sei auch für die künftige hausärztliche Versorgung der steirischen Bevölkerung von großer Bedeutung, denn ohne Lehrpraxis können keine Allgemeinmediziner mehr seine Ausbildung abschließen. Zudem sei die Erfahrung in der Lehrpraxis für junge Ärzte oft eine wichtige Motivation, später eine Kassenstelle zu übernehmen - mehr dazu in Lehrpraxen gegen Ärztemangel (17.2.2018).
Fördermittel und langfristige Garantie gefordert
Ärztekammerpräsident Lindner sagt, er gehe davon aus, dass die Fördergeber - Bund, Land und Sozialversicherung - die Fördermittel verlässlich und zeitgerecht ausschütten würden, „denn sonst sei die Lehrpraxis zum Scheitern verurteilt“. Der steirische Ärztekammerpräsident erinnerte auch daran, dass die derzeitige Einigung über die Förderungen nur bis Ende 2020 Gültigkeit habe: „Um die allgemeinmedizinische Versorgung der Bevölkerung langfristig zu gewährleisten, brauchen wir auch eine langfristige Garantie für die Förderung der Lehrpraxen.“