Eine Wellness-Oase für Bioschweine

Die für den „Bio-Award“ nominierten Rosa und Gottfried Krenn haben sich auf ihrem Biohof in Kapfenstein auf die Produktion von Schweinefleisch spezialisiert - und für die Schweine ist der Hof der Krenns fast schon eine Wellness-Oase.

Der Bauernhof von Rosa und Gottfried Krenn ist fast schon kitschig: Auf der Weide stehen die Rinder, dahinter ein Obstgarten, auf der anderen Seite die Felder, auf denen das Futtergetreide angebaut wird; am Hof selbst jagt der junge Schäferhund Rex den Katzen hinterher oder ärgert die zahlreichen Hähne, die sich darüber auch lautstark beschweren.

Rosa und Gottfried Krenn

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Auf’s Ganze schauen

Rosa und Gottfried Krenn stehen im Finale des „Bio-Award 2013“ - mehr dazu in Wer ist Ihr Lieblingsbiobauer?

Mit Schirm und Sprinkleranlage

Spezialisiert haben sich die Krenns aber auf die Produktion von Bio-Schweinefleisch. Rund 70 Tiere unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Rassen tummeln sich am Hof, suhlen sich im Freigelände oder rasten bzw. jausnen im großzügigen Stall - logischerweise ohne Spaltenboden oder Kastenstände.

Die meisten sind schwäbisch-hällische Landschweine, eine alte Rasse mit charakteristischer schwarz-weißer Färbung, und es geht ihnen durchaus gut: „Wir haben da etwa einen Schirm gespannt, damit die Ferkel bei der Geburt keinen Sonnenbrand bekommen, und im Stall haben wir noch eine Sprinkleranlage, wenn es im Sommer wirklich heiß ist, und das liebe die Schweine schon sehr“, erzählt Gottfried Krenn.

Möglichst stressfreies Schlachten

Allerdings: Auch wenn sich die Bioschweine sauwohl fühlen - es sind keine Haus-, sondern eben Nutztiere. Nach neun bis zwölf Monaten haben sie das Schlachtgewicht von rund 100 Kilo erreicht. Diese Schweine werden jedoch nicht mitten in der Nacht von riesigen Tiertransportern abgeholt und stundenlang zur Schlachtbank gekarrt: „Wir fahren selbst mit dem Traktor zum Schlachthof, sind teilweise auch bei der Schlachtung dabei. Der Schlachthof ist sechs, sieben Kilometer entfernt, das dauert keine Stunden, da sind wir in zehn Minuten dort. Das Schlachten selbst verläuft so dann relativ stressfrei.“

Bioschweine

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Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Wochenende“, 25.5.2013

Streng bio und veredelt

Als gelernter Fleischhauer versteht es Gottfried Krenn aber auch, das Fleisch seiner Tiere selbst zu veredeln, und auch beim Wurstmachen gelten die strengen Biorichtlinien - so verwendet Gottfried Krenn zum Beispiel unraffiniertes Himalaya-Salz oder Rote-Rüben-Pulver zum Färben der Würste: „In der Industrie würde das nie so funktionieren, weil wir brauchen doch drei Tage, bis wir eine Wurscht in den Darm füllen können. Wir müssen es allein schon mindestens zwei Tage salzen, dass der Speck gebunden wird, dass das Wasser gebunden wird.“

Drei Finalisten für den Bio-Award

Im Finale im Kampf um den „Bio-Award 2013“ stellen sich die Krenns Ferdinand Wölfl aus Neumarkt und Anita Pranger aus St. Anna/Aigen - hier gehts zur Abstimmung.

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