Ferdinand Wölfl schaut „auf’s Ganze“

Ferdinand Wölfl lebt auf seinem Bergbauernhof in Mitterberg bei Neumarkt das Bio-Motto „Auf’s Ganze schauen“ auf beeindruckende Weise - und genau deshalb wurde er auch für den „Bio-Award 2013“ nominiert.

Ferdinand Wölfl bewirtschaftet gemeinsam mit seiner Frau Daniela eine Milchviehbetrieb; direkt am Hof werden Butter und Käse hergestellt, daneben betreiben die beiden einen Buschenschank, verkaufen ihre Produkte am Bauernmarkt in Neumarkt.

Grundkonzept Bio

Dank Holzheizung und Photovoltaik-Anlage lebt man energieautark und verfolgt eine ganz klare Philosophie: „Ich habe einmal in einem Bericht gelesen, wenn man das Wort Landwirtschaft hernimmt, und man deckt das Wort ‚Land‘ zu, bleibt die Wirtschaft über - und so sehe ich den Betrieb auch. Es muss biologisch funktionieren, das ist das Grundkonzept, und alles andere lässt sich richten“, so Ferdinand Wölfl.

Ferdinand und Daniela Wölfl

ORF.at

Auf’s Ganze schauen

Ferndinand und Daniela Wölfl standen im Finale des „Bio-Award 2013“

Wenn man die Kurven zum Zeischgl-Hof in 1.070 Metern hinauffährt, fährt man vorbei an dottergelb blühenden Wiesen - und sitzt plötzlich vor dem alten Bauernhaus auf den gemütlichen Holzbänken der Buschenschank, imitten der Bäume, von denen der Most kommt, der hier serviert wird.

Der Gebirgswein ist noch sauer

Möglicherweise gibt es aber schon bald auch eigenen Wein, erzählt Ferdinand Wölfl: „Dadurch, dass nicht jeder Most trinken mag, haben wir versucht, einen Wein anzubauen und haben rund 100 Weinstöcke gesetzt. Das haben wir vor mittlerweile vier Jahren gemacht, und voriges Jahr gab es die erste Ernte - natürlich nicht sehr ergiebig, aber man versucht’s... gut Ding braucht Weile, und vielleicht gibt es ja in ein paar Jahren einen Gebirgswein.“ Ganze drei Liter waren die erste Ausbeute und das Urteil über die Qualität ist sehr eindeutig: „Sauer!“

Trotzdem - aufgeben gibt es nicht, und der Wein ist nur eines von zahlreichen Experimenten der Wölfls: Der Hof wurde 1380 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und auf diesem Fundament wird alles ständig weiterentwickelt und einer neuen Verwendung zugeführt - so entstand zum Beispiel auch die Buschenschank: „Da ist uns vor mittlerweile acht Jahren der Gedanke gekommen, wir haben ein altes Bauernhaus, was machen wir damit. Wegreißen wäre schad gewesen, also haben wir es kleinweise saniert und mittlerweile haben wir die Buschenschank da.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 26.6.2013

Nicht vom feinsten, aber deftig und gut

Noch heuer im Sommer kann man bei den Wölfls dann auch übernachten - im Heu. Auch hier wieder: Ein Teil des Stadls stand leer, Heu gibt es genug, also wurden mit dem Holz aus dem eigenen Wald große gemütliche Betten gebaut. Beim Aufwachen hat man dann einen Blick in den Himmel und auf die Seetaler Alpen, und danach gibt es ein Frühstück mit den hofeigenen Produkten: „Von der guten Butter bis zum Käsbrot, alles, was das Herz begehrt, nicht vom feinsten, sondern deftig und gut.“

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