Wandern überm Murtal: Frohnleitner Höhenweg

„Wo das mittlere Murtal zwei große Knie hat, dort oberhalb verläuft der Frohnleitner Höhenweg“: Diese Volksweisheit führt uns heute zu unserem Wandertipp der Woche. Wanderexperte Günter Auferbauer führt uns diesmal auf den Frohnleitner Höhenweg.

Bahnhof Mixnitz-Bärenschützklamm – Heuberg – Gschwendtberg – Bahnhof Frohnleiten: Das ist die Strecke, die es diesmal entlanggeht.

Vertrautes Brausen

„Den Frohnleitner Höhenweg bewerten wir als beispielhaft für komfortables Wandern mit Bus und Bahn“, so Günter Auferbauer. „Nahezu die gesamte Wanderstrecke ist verkehrsfrei. Jedoch dringt aus dem zwischen Röthelstein und Rothleiten liegenden Talboden vertrautes Brausen bergwärts. In diesem ob der beiden Flusskrümmungen markanten Abschnitt des mittleren Murtals – es durchschneidet das nördliche Grazer Bergland – rollen, klein wie Spielzeug, beständig Autos und Züge.“

Der Ausgangsort Mixnitz und der Zielort, die Stadt Frohnleiten, liegen rund zwölf Kilometer voneinander entfernt. Beide Orte werden mit S-Bahn-Zügen täglich, von Montag bis Freitag mit Regionalbussen angefahren. An beiden Bahnhöfen sind Park+Ride-Plätze eingerichtet; das Benutzen ist kostenlos.

Vom Röthelstein zum Europapark

Die Ausflugs-Philosophie lässt sich einfach umsetzen: Man reist per Bahn oder Bus nach Mixnitz, wandert am Fuß des Röthelsteins – er dominiert das lokale alpine Relief – allmählich bergan und folgt mehrere Stunden lang dem in prächtiger Lage verlaufenden Frohnleitner Höhenweg. Dessen letzter Abschnitt enthält, fakultativ, eine „Bergwertung“: Die Wege Nummer 10a und 10 leiten über den Scheitel des Gschwendtberges. Wer jedoch dessen Steilgelände ausweichen will, folgt dem direkt talwärts führenden Weg 748. In jedem Fall mündet die Wanderstrecke in den Europapark. Unweit davon, nah am östlichen Ortsrand, liegt der Bahnhof Frohnleiten, von wo man heimwärts reist.

Wandertipp zum Ausdrucken:

Diesen Wandertipp gibt es auch als pdf-Folder zum Ausdrucken: Frohnleitner Höhenweg.

Tiefe Blicke ins Murtal

Die Wanderstrecke hat viele Einzelheiten und sehenswerte Abschnitte. Aus der Ortsmitte von Mixnitz folgen wir nach dem Kreisverkehr der südwärts führenden Heubergstraße zum Heubergstüberl. Eine große Übersichtstafel informiert zum lokalen und regionalen Netz der Alpenvereinswege. Sonnseitig und auf Waldboden gewinnen wir, dem Weg 747 folgend, am Röthelstein zügig an Höhe. Beim „Wenig-eben-Bründl” wird gern gerastet; dessen Quellwasser sprudelt aus felsigem Bergwaldboden.

Am oberhalb liegenden Waldrücken orientieren wir uns an der Weggabelung und folgen nun dem Alpenvereinsweg Nummer 748: Der südwärts führende Frohnleitner Höhenweg leitet zum Jagdhaus Steindl. Hier gehen wir entlang des Bänderzaunes zu einem Wegkreuz, wir nennen es „Steindlkreuz”. Ab diesem Platz am Heuberg wirken, wortecht schön, all die Vorzüge dieser sonnseitigen Höhenlage. Schritt auf Schritt öffnen sich Tiefblicke auf das Murtal.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark Sommerzeit“, 8.8.2014

An der Heuberg-Sonnseite

Eine Forststraße verbindet in den Heubergsattel. Daraus queren wir, ebenfalls auf einer Forststraße, in der Ostseite des Größkogels, leicht bergab und bergan, zum Sattel bei der Wetterbauerwiese. Mit geringem Höhenunterschied führt die Forststraße an den Pöschelkogel heran. Aufgepasst! Die Markierung zweigt bergseitig ab, folglich quert man die Nordwestseite des Pöschelkogels und gelangt zum nächsten Geländesattel (778 m).

Anschließend leiten die rot-weiß-roten Farbmarken auf die teilweise baumfreie Bundschuh-Höhe. Beim Bildstock, dem „Pirchbauerkreuz”, geht man zu einem Waldstück und erreicht darin eine Weggabel: Der Alpenvereinsweg 748 leitet direkt talwärts und am Fuß des Gschwendtberges, entlang eines Rad- und Gehweges, durch Brunnhof in den Europapark. Hingegen leitet ab der selben Weggabel die Wegnummer 10a inmitten urigen Waldgeländes auf den „Gschwendt”.

Über den Gschwendtberg nach Frohnleiten

Der Weg 10a leitet über den höchsten Punkt (1000 m; unbezeichnet) zum offiziellen Gipfel (993 m). Das Kreuz wurde am 16. April 1995 aufgestellt; „Roman’s Ruhe" heißt die Sitzbank.

Ein Zick-zack-Steig (Weg 10) leitet steil abwärts. Felskanzeln geben umfassende Tiefblicke frei in Richtung Murtal, Hochalm und auf die Stadt Frohnleiten. Erst recht ist die „Julius-Warte” ein hübscher Rastplatz. In Brunnhof vereinen sich die Wanderwege Nummer 10 und Nummer 748.

Wir folgen dem Rad- und Gehweg stadtwärts; unterqueren in einem niedrigen Durchlass den Bahndamm der Südbahnstrecke (km-Marke 182,545) und erreichen unterhalb der Schnellstraßenbrücken das linke Ufer der Mur. Durch den Europapark schlendern wir zur Murbrücke und erreichen aus der Mauritzener Hauptstraße den Bahnhof Frohnleiten.