Mira Valensky im „Fadenkreuz“

Schon zum 17. Mal steht die Journalistin Mira Valensky im Mittelpunkt eines Krimis - in „Fadenkreuz“ greift die gebürtige Steirerin Eva Rossmann erneut ein gesellschaftspolitisch relevantes Thema auf: die Textilindustrie.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 27.9.2015

Hätte es sich Eva Rossmann einfach gemacht, dann hätte sie schreiben können: Finger weg von Billigtextilien, hinter denen Ausbeutung von Menschen steckt, und das Ganze in einen Mordfall verpackt.

Dichter, subtiler Plot

Rossmann geht aber subtiler vor: Den Mordfall gibt es tatsächlich - eine junge Vietnamesin wird erschossen. Die Autorin führt dann aber mehrere Handlungsstränge zu einem dichten Plot zusammen, der die Spannung halten kann. Getragen wird die Handlung von jenen Hauptfiguren, die schon aus den vorhergehenden Krimis bekannt sind: von der Journalistin Mira Valensky und deren Freundin und früheren Putzfrau Vesna Krajner.

"Fadenkreuz"

Folio-Verlag

Buchtipp:

„Fadenkreuz“ von Eva Rossmann (ISBN 978-3852566689) ist im Folio-Verlag erschienen und kostet 20 Euro

„Meine Figuren leben immer jedes Jahr mit einem neuen Stoff - das hat mit einem Wahlkampf angefangen, ging über die reichen Russen hin zu einer Schönheitsklinik, bis hin jetzt zu ‚Fadenkreuz‘, wo es um das brennaktuelle Thema geht, dass wir alle eine Welt sind und dass wir damit umzugehen haben, damit es uns allen besser geht“, so Rossmann.

Zwei Jahre recherchiert

Die Schauplätze der Handlung - Wien, Leipzig, Hanoi - suchte Eva Rossmann bei ihren Recherchen selbst auf - das gehöre einfach zum Handwerk, sagt die frühere Topjournalistin Rossmann: „Man muss immer abwägen: Wie viel erzählt man, wie viel Information gibt man ab, und wie viel bringt man an Spannungsplot rein, sodass man den Krimi auch einfach als Unterhaltung lesen kann und jetzt gar nicht nur wegen des Themas. Bei ‚Fadenkreuz‘ hat es insgesamt mehr als zwei Jahre gedauert, in denen ich recherchiert habe, um die Zugänge zu finden und dann nicht nur die Fakten zu haben, wie es in der Textilindustrie läuft, in Fernost, in Europa, was die EU dazu sagt, usw. Um das alles zu haben, braucht es viel Zeit, und dann braucht es noch etwas, nämlich das Gefühl, wie Menschen in Situationen an verschiedenen Plätzen der Welt agieren und reagieren würden.“

Das Handwerk beherrscht Eva Rossmann übrigens auch beim Kochen - immerhin steht sie regelmäßig in einem niederösterreichischen Spitzenlokal am Herd - und ein Teil dieser kulinarischen Kenntnisse fließt auch diesmal wieder in ihren Krimi ein.

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