Wir sind da - im Kunsthaus Graz

„Yaruya“ - auf Deutsch „Wir sind da“: Unter diesem Titel präsentiert das Kunsthaus Graz Arbeiten von Samson Ogiamien. Der in Nigerien geborene Bildhauer lebt seit elf Jahren in Österreich; seine Arbeit verbindet beide Welten.

Geprägt von zwei Kulturen schuf Samson Ogiamien in den letzten Jahren eine Serie in Bronze gegossener Portrait-Büsten. In Afrika steht dieses Ritual nur königlichen Familien zu. Das macht den Bildhauer zu einem Mitglied der Gilde königlicher Bronzegießer.

Kunsthaus

ORF.at

„Will Identität zurückgeben“

Im Zuge seines Schaffens fertigte der Künstler auch drei Büsten von Afrikanern an, die in Österreich gestorben sind: „Ich habe diese Erinnerungskultur bedient, weil die Verstorbenen ihre Identität verloren haben: Sie sind nicht zu Hause in Afrika gestorben, auch nicht in ihrer neuen Heimat Österreich - sondern dazwischen.“

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 10.5.2016

Was „Dazwischen“ für ihn bedeutet? „Das heißt, dass viele von ihnen Asylwerber waren“, erzählt Ogiamien, der sich vorgenommen hat, den Menschen mit Hilfe seiner Kunst „wieder ihre Identität zurückzugeben“.

Kunsthaus

ORF.at

Samson Ogiamien führt eine Besucherin durch die Ausstellung.

Vermitteln von Tradition im Vordergrund

Lucky, Sofia und Kennedy waren die Namen jener drei Menschen, denen Samson Ogiamien eine Büste gegossen hat. Die Traditionen seiner Heimat vermittelt er auch immer wieder in Work-Shops in Graz. Sein Ziel: Tradition zu vermitteln und Kulturen zu verbinden. Wer sich davon ein Bild machen möchte, kann seine Erinnerungskunst noch bis Anfang Juni im Grazer Kunsthaus erleben.

Link: