Der größte Fan von Jochen Rindt

Am 18. April wäre die Rennfahrerlegende Jochen Rindt 75 Jahre alt geworden. In Kirchbach im Bezirk Südoststeiermark lebt er auch fast 50 Jahre nach seinem Tod weiter - im Haus seines größten Fans Kurt Hammer.

„Es hat damals gegeben Winnetou und Jochen Rindt - das waren unsere zwei Helden, und jeder hat das sein wollen. Wir haben uns aus Holz Gokarts gebaut, und da waren wir dann der Jochen Rindt“, erzählt Hammer heute, und die damals geweckte Leidenschaft zeigt sich in dem Moment, in dem man sein Haus betritt - ein einziger Stauraum mit abertausenden Erinnerungen an Jochen Rindt.

„Er ist hier bei mir allgegenwärtig“

„Ich habe mir einen kleinen Tempel errichtet. Allein, wenn die meisten hereinschauen, sagen sie oft schon, du bist verrückt. Man muss das Haus teilen, und auch die Familie muss relativ viel zurückstecken für das Hobby, weil ich bin auch relativ viel unterwegs in Sachen Rindt - wenn irgendwo etwas ist, bin ich dort. Er ist hier bei mir allgegenwärtig, und das Herz lebt auf.“

Jochen Rindt

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In den dicken Sammelordnern stapeln tausende Originalfotos, und was es nicht an Originalstücken zu erjagen gibt, wird akribisch nachgebaut: „Man schaut ja wirklich auf jedes Detail, auf Fotos, und probiert, das bestmögliche Ergebnis zu machen - das Modell vom Lotus 72 etwa, das hab’ ich nach einem Jahr noch einmal umgebaut: Da hab’ ich auf dem Foto etwas gesehen, und das passte einfach nicht, und da habe ich noch einmal mit einer kleinen Flex die Frontpartie geschnitten und noch einmal neu lackiert, bis er mir gepasst hat.“

„Mir geht es um die Handschrift“

Das einiges aus der Riesensammlung sehr viel wert ist, weiß Kurt Hammer und zeigt etwa auf Autogrammkarten, so wertvoll wie Golddukaten: „Aber mir geht es gar nicht um den Preis - mir geht es darum, dass das wirklich seine Handschrift ist.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 18.4.2017

Auch wenn die Trophäensammlung schon in den Dachboden reicht - die Sammelleidenschaft ist noch lange nicht gestillt, und das mag vielleicht auch daran liegen, dass Kurt Hammer seinem Idol beruflich nicht ganz hinterherrasen kann: „Ich arbeite bei der Straßenmeisterei - da habe ich auch mit dem Verkehr zu tun und mit dem heißen Asphalt.“

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Auch heute noch unvergessen

Am 18. April wäre der Formel-1-Pilot Jochen Rindt 75 Jahre alt geworden. In Graz aufgewachsen, wurde Rindt mit 28 Jahren als erster österreichischer Formel-1-Weltmeister zur Legende. Auch fast 50 Jahre nach seinem Tod bleibt Jochen Rindt unvergessen, das zeigen etwa auch die zahlreichen Kerzen, die immer noch an seinem Grab am Grazer Zentralfriedhof brennen.

Talent zeigte sich schon früh

Jochen Rindt, der gebürtige Deutsche aus Mainz, wuchs in einem Haus am Grazer Ruckerlberggürtel auf. Das Talent zum Rennfahren zeigte sich schon früh, als er mit seinem Jugendfreund Wolfgang Philipp den Ruckerlberggürtel zur Rennstrecke machte: „Ich hatte ein Moped und einen Anhänger, und wir sind um den Häuserblock gefahren, und er hat sich schon so richtig in die Kurve hineingelegt“, so Philipp. Sein Großvater musste als Anwalt so manche Anzeige wegen überhöhter Geschwindigkeit begleichen.

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Wegbegleiter erinnern sich

Die österreichische Formel-1-Geschichte wäre ohne Jochen Rindt undenkbar. Hannes Kargl hat mit einigen Wegbegleitern gesprochen.

In seiner erfolgreichen Karriere gewann Rindt unter anderem das 24-Stunden-Rennen von Le Mans im Jahr 1965 und bestritt 60 Formel-1-Rennen. Die erfolgreichste Zeit hatte er im Lotus-Team, dem Team mit dem damals besten, aber auch gefährlichsten Auto.

Posthum zum Weltmeister ernannt

Rindt feierte sechs Grand-Prix-Siege: Zum ersten Mal gewann er 1969 in Monaco, seinen letzten Sieg feierte er 1970 am Hockenheimring.

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Am 5. September 1970 verunglückte der Grazer im Training für den Grand-Prix von Italien in Monza, weil die Bremswelle gerissen war. Er wurde - einmalig in der Formel-1-Geschichte - posthum Weltmeister. Übrigens: Nur wenige Tage vor seinem tragischen Tod war er beim legendären Bergrennen in Stainz am Start - und wurde Zweiter - mehr dazu in Als Jochen Rindt in Stainz Zweiter wurde.

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