Die Geschichte der Bienen

Eine Welt ohne Bienen - dieses Schreckensszenario beschreibt die norwegische Schriftstellerin Maja Lunde in ihrem Bestseller „Die Geschichte der Bienen“, in dem sie in Zukunft blickt, sich aber auch in die Vergangenheit begibt.

China im Jahr 2098: eine Welt ohne Bienen, England im Jahr 1852: die Entwicklung eines neuen, revolutionären Bienenstocks, und USA im Jahr 2007, dem Jahr, als ein geheimnisvolles Verschwinden der Bienen beobachtet wird. „Die Geschichte der Bienen“ erzählt eigentlich drei Geschichten, die aber auch miteinander verbunden sind; wie, löst sich erst am Ende des Romans auf.

"Die Geschichte der Bienen"

btb-Verlag

Buchtipp:

„Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde (ISBN 978-3-442-75684-1) ist im btb Verlag erschienen und kostet 20,60 Euro

Eine Welt ohne Bienen

Da ist einmal Tao, eine chinesische Arbeiterin in der Provinz Sichuan: Sie lebt in einer Kolonie, in der die Blüten der Obstbäume von Hand bestäubt werden, denn Bienen gibt es hier schon lange nicht mehr. Es ist ein anstrengendes, karges Leben in einem völlig verarmten Land. An einem der ganz seltenen freien Tage unternimmt Tao mit ihrem Mann und ihrem Sohn einen Ausflug, und dabei hat der Dreijährige einen mysteriösen Unfall: Die Eltern erfahren nicht, in welches Spital er gebracht wird, sie dürfen ihn nicht sehen, erhalten keine Informationen über seinen Gesundheitszustand, und auch in der Umgebung der Obstbäume passieren mysteriöse Dinge.

Tao macht sich auf den Weg nach Peking, um auf eigene Faust nach ihrem Sohn zu suchen. Sie kommt in eine gespenstische Stadt, die nichts mehr mit der aktuellen Millionstadt zu tun hat: Peking ist menschenleer und dem Verfall preisgegeben.

Das Sterben der Bienen

George wiederum ist Imker in Ohio und voller Pläne, will seine Imkerei ausbauen und sie seinem Sohn übergeben, als im Sommer 2007 Unheimliches passiert: Der Imker ist mit einem vorerst unerklärlichen Bienensterben konfrontiert, dem sogenannten Colony Collapse Disorder. Hier bleiben die Brut, die jungen Bienen, die Königin und der Honig im Stock, die Arbeitsbienen verschwinden aber spurlos.

Die Geburt der modernen Imkerei

Vom Anfang der modernen Imkerei erzählt hingegen die Geschichte von William: Er lebt im Jahr 1852, ist Biologe, achtfacher Vater und in der Krise seines Lebens. Wochenlang verlässt er aus Verzweiflung sein Bett nicht. Seine Lebensgeister erwachen erst wieder, als ihm ein Buch über Bienen in die Hände fällt - von dem Moment arbeitet er wie besessen an der Entwicklung eines neuartigen Bienenstocks.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen Steiermark“, 3.6.2017

Die drängendsten Fragen der Zeit

Wie alles mit allem zusammenhängt: Mitreißend und ergreifend erzählt Maja Lunde von Verlust und Hoffnung, vom Miteinander der Generationen und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen. Sie stellt einige der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen? Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern? Wofür sind wir bereit zu kämpfen? Lunde präsentiert die drei Geschichten immer abwechselnd in kurzen Happen - ein geschickter Griff, um die Spannung aufrecht zu erhalten, und so ist „Die Geschichte der Bienen“ sicher nicht unverdient in vielen Ländern auf den Bestsellerlisten.

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