Gerhard Melzer: Abschied vom Literaturhaus
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Sendungshinweis:
"Steiermark heute, 3.3.2015
2003 war auch für die Literatur ein Lichtjahr: Das Kulturhauptstadtjahr machte nach jahrelangen Diskussionen ein eigenes Haus möglich, das der Germanist Gerhard Melzer von Beginn an leitete.
Breites Angebot und sperrige Sachen
Kein Spezialprogramm, sondern ein breites Angebot, lautete Melzers Credo: „Wie ein gutes Stadttheater agiert - dass man die sperrigen Sachen ins Programm nimmt, aber durchaus auch das, was bei einem breiteren Publikum auf Interesse stößt“, so Melzer. Riesengroß war das Interesse beispielsweise beim Besuch von Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller. Das Literaturhaus war aber auch Podium für große heimische und internationale Autoren; Ausstellungen und Theater ergänzten ein umfangreiches Programm.
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Bildung und Nachwuchs
Sei doch Literatur eine größere Welt, so Melzer, dessen sollte man sich auch in der Bildungsdebatte bewusst sein: „Nicht nur darauf zu achten, verwertbares Wissen zu vermitteln, sondern dieses Identität-Stiftende, das Leben des Einzelnen Erweiternde in der Ausbildung zu berücksichtigen.“ Für die junge steirische Literatur schuf Melzer eine eigene Plattform, aus der bereits schöne Erfolge wuchsen: „Ich nenne nur Clemens Setz oder Valerie Fritsch - da kann man schon stolz sein drauf“, so Melzer.
Seinem Nachfolger Klaus Kastberger wünscht Melzer Kontinuität. Gerhard Melzer selbst wird wieder mehr schreiben und weiter an der Uni lehren: „Es ist also genug zu tun, es wird nicht langweilig.“