Tierische Weltenbummler

Auch bei Tieren und Pflanzen gibt es immer wieder „Neuzugänge“ aus dem Ausland - doch für das heimische Ökosystem bringt das nicht nur Gutes. Einige Beispiele dafür zeigt derzeit das Grazer Naturkundemuseum.

In den heimischen Gewässern tummeln sich schon selbstverständlich Bachsaiblinge oder Regenbogenforellen, die aus Amerika zu uns kamen - ihr Gedeihen wird aber nicht als so aggressiv wahrgenommen wie etwa das der spanischen Wegschnecke, deren Verbreitung sich zur echten Plage entwickelte, oder jenes des importierten Maiswurzelbohrers, der der Landwirtschaft hart zusetzt.

Tierische Weltenbummler

ORF.at

Welchen Einfluss haben die Neuankömmlinge?

Viele Neuankömmlinge in der Natur werden in der Ausstellung „Weltenbummler - Neue Tiere und Pflanzen unter uns“ erklärt: „Diese Ausstellung möchte zeigen, wie viele verschiedene Pflanzen und Tiere neu zu uns nach Österreich gekommen sind und auch, ob sie problematisch sind, in welchem Bereich sie problematisch sind, ob im Bereich Gesundheit oder für die Wirtschaft oder für andere Tiere und Pflanzen, oder ob sie einfach nur schön sind“, sagt Kuratorin Ursula Stockinger.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Tierische Weltenbummler

Gernot Rath hat die Ausstellung im Grazer Naturkundemuseum für „Steiermark heute“ besucht.

Die asiatische Tigermücke etwa fand über Reifenimporte ihren Weg nach Österreich. Aus Asien kommt auch eine Marienkäferart, die den heimischen Käfer stark verdrängt, so Stockinger: „Er frisst die Eier und Larven des einheimischen Marienkäfers, und er ist nicht nur auf Läuse spezialisiert so wie der einheimische, sondern er geht im Herbst auch auf Früchte, etwa auf den Wein.“

Tierische Weltenbummler

ORF.at

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 12.11.2015

Asiatische Flusskrebse dezimieren mit Pilzen die heimischen Arten und bedrohen ihr Überleben, entkommende Tiere aus ehemaligen Pelztierzuchten eroberten sich inzwischen Räume in der steirischen Wildnis, darunter auch Waschbär und Marderhund, und ausgesetzte Zierfische bevölkern Flüsse und Seen.

Komplexe Zusammenhänge anschaulich erklärt

Meist ist der Mensch der Verursacher des entstehenden Ungleichgewichtes in der Natur, und unbedachte Auswilderungen haben oft weitreichende Auswirkungen. All die Zusammenhänge noch bis 7. Jänner im Grazer Naturkundemuseum anschaulich zu betrachten und zu verstehen.

Link: