Steiermark: Wasserlochklamm Palfau

Enge Schluchten, eine mystische Höhle und dazu fünf beeindruckende Wasserfälle – es ist ein faszinierendes Naturerlebnis, das die Wasserlochklamm in Palfau seinen Besuchern bietet.

Stufe um Stufe windet sich ein Holzsteg die Klamm empor - die längste verbaute Steilanlage Mitteleuropas.

Wasserlochklamm Palfau

ORF/Regine Schöttl

Wunderwelt aus Wasser

Schmale Canyons und atemberaubende Wasserfälle, deren Wasser sich auf besonders spektakuläre Weise den Weg in die kristallklare Salza sucht: das ist die Wasserlochklamm Palfau in der Nationalparkregion Gesäuse im Salzatal. Dort bahnt sich die Salza seit Jahrtausenden ihren Weg durch die Felsen. Der Einstieg in die Klamm erfolgt über eine Hängebrücke, die in 20 Metern Höhe und 65 Meter weit die smaragdgrüne Salza überspannt. Hat man die Brücke überschritten, ist man in einer eigenen Welt - Hektik und Alltag bleiben davor zurück.

Eine der längsten verbauten Steiganlagen Europas aus massivem Holz führt nach oben. Sie wurde zwischen 1986 und 1992 gebaut. Da geht es vorbei an fünf imposanten Wasserfällen, die sich immer tiefer in die Felsen graben. Der sogenannte „Schleierfall“ ist knapp 70 Meter hoch, und zusammen erreichen die Wasserfälle eine Falllänge von über 150 Metern. Manchen Wasserfällen kommt man dabei so nahe, dass sich der Wanderer über eine „Naturdusche“ freuen kann.

Das Geheimnis des Wasserlochs

Nach dem obersten Wasserfall führt die Wanderung weiter durch ein romantisches Waldstück, bis man schließlich einen ganz besonderen Aussichtspunkt erreicht: Dort hat man einen wunderbaren Blick auf die Klamm und das Salzatal, vor allem aber auf die geheimnisvolle Quellhöhle der Wasserlochklamm. Diese mächtige Höhle überwölbt einen geheimnisvollen, tiefen Siphonsee.

Manchmal geht dieser See über und das Wasser ergießt sich in die Tiefen der Klamm; doch wann genau es zu dieser Schüttung kommt, kann niemand vorhersehen - auch nach jahrelangem Erforschen bleibt das ein Geheimnis der Klamm. Das Palfauer Wasserloch richtet sich nach keinem Zeitplan - nur die Natur bestimmt, wann sich die Wassermassen über die mächtigen Felsen stürzen.

Für Abenteurer und Naturliebhaber

Etwa eineinhalb Stunden wandert man vom Einstieg über die Hängebrücke bis ganz nach oben zur Riesenkarstquelle des Palfauer Wasserlochs. Für die Wanderung braucht man festes Schuhwerk und gute Kondition, schließlich muss man den Weg, den das Wasser nach unten fällt, zu Fuß nach oben gehen, und dabei gilt es, mehr als 800 Stufen und 300 Höhenmeter zu überwinden. Zurückgehen kann man entweder auf demselben Weg, oder man begibt sich auf den sogenannten Jägerriedel - dann braucht man für den Rückweg etwa zwei Stunden.

Wer nach der Wanderung in der Klamm Lust auf das glasklare Wasser der Salza bekommen hat, dem bieten sich in Palfau viele Möglichkeiten: In der „Arena Salza“ am Ausgangspunkt der Wasserlochklamm werden auf Wunsch Rafting- und Kajakguides vermittelt: Von Ende April bis Mitte Oktober werden zahlreiche Raftingcamps, Canyoning und Kajakkurse in den smaragdenen Gewässern der Salza angeboten.

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